nnšm:Das Wort für Milz nnšm (Wb 2, 276.17–20, J. H. Walker, Studies in Ancient Egyptian Anatomical Terminology, Australian Centre for Egyptology. Studies 4 (Warminster 1996), 271) kommt in den Oracular Amuletic Decrees hauptsächlich in den Versprechen zur Gesunderhaltung der Körperteile vor (pLondon BM EA 10308 (L3), B x+59–60; pLondon BM EA 10587 (L6), Rto. 35–36; pTurin Cat. 1983 (T1), Vso. 90–91; pTurin Cat. 1984 (T2), Vso. 37; pParis BN 182 (P4), 49; pLondon BM EA 10899 (C2), Rto. 35; pBerlin 10462 (B) Rto. 85). Dort wird regelmäßig die jüngere Variante nšj(w) geschrieben (vgl. D. Meeks, Année Lexicographique, 3 Bände (Paris 1980–1982), 77.2213), die den zeitgenössischen Lautbestand des Wortes darstellt, der sich im Demotischen nyš (CDD N, 21) sowie im Koptischen ⲛⲟⲉⲓϣ (W. E. Crum, A Coptic Dictionary (Oxford 1962), 236a; J. Černý, Coptic Etymological Dictionary (Cambridge 1976), 114; W. Vycichl, Dictionnaire étymologique de la langue copte (Leuven 1983), 141b) erhalten hat. Interessanterweise findet die Milz im Papyrus T2 (Rto. 70) ein zweites Mal, und zwar in einem Versprechen zum Schutz vor (Krankheits)leid an unterschiedlichen Körperteilen in einer Aufzählung nochmals Erwähnung. Dort ist der Begriff aber in der traditionellen Schreibung nnšm belegt. Darüber hinaus findet sich im Papyrus Berlin ÄMP 3059 (B2), Rto. 23–24 ebenfalls noch ein Beleg für nnšm in traditioneller Schreibung: hierbei handelt es sich zwar auch um ein Versprechen zur Gesunderhaltung von Körperteilen, doch anders als bei den oben erwähnten Versprechen wird nicht nur ein Körperteil pro Spruch erwähnt, sondern es handelt es um eine Aufzählung von drei unterschiedlichen inneren Organen ähnlich wie im Papyrus T2. Die Varianten in der Schreibung in den verschiedenen Kontexten könnten auf unterschiedliche Zeithorizonte bei der Entstehung einzelner Spruchgruppen hindeuten.
Dr. Anke Ilona Blöbaum