wr.t-Geist

wr.t: Es handelt sich um eine allgemeine Bezeichnung von bösen Geistern, die unterschiedlichsten Plätzen aber auch Menschen einwohnen können. Sie können auch verstorbene Verwandte repräsentieren. Oft, aber nicht ausschließlich, finden sie sich in einer mit Wasser verbundenen Umgebung. Obschon der Begriff grammatisch ein Femininum darstellt, ist ein wr.t-Geist offenbar nicht auf ein Geschlecht festgelegt. Ein maskulines Pendant ist nur in einem Text (T2 = pTurin 1984, Rto., 62, 119) belegt. Die Oracular Amuletic Decrees sind die wichtigste hieratische Quelle für den Begriff, der außerhalb dieser Texte nur selten belegt ist, s. Lucarelli 2009, 234–235; Edwards 1960a, xxii. In demotischen Texten stehen den wr.t-Geistern, die Unglück verursachen, Glück bringende špšy.t-Geister entgegen, s. G. R. Hughes, A demotic plea to Thoth in the library of G. Michaelides, in: Journal of Egyptian Archaeology 54, 1968, 176–182, hier: 179; H.-W. Fischer-Elfert, Magika Hieratika in Berlin, Hannover, Heidelberg und München, Ägyptische und Orientalische Papyri und Handschriften des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung Berlin 2 (Berlin 2015), 213–214.

Dr. Anke Ilona Blöbaum