Statue der Göttin Neith Kairo CG 9431bis

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Wissensbereiche
Schlagwörter
Aufbewahrungsort
Afrika » Ägypten » Kairo » Egyptian Museum

Inventarnummer: CG 9431bis

Erwerbsgeschichte

Über den Erwerb ist nichts bekannt. Daressy publiziert die Texte 1893 inmitten von vielen weiteren Texten aus dem damaligen Museum von Giseh. Bei einem Teil dieser weiteren Texte steht, dass sie aus Grabungen aus dem Jahr 1892 stammen. Es ist also möglich, dass die Statue eine Neuerwerbung von ca. 1892 ist, die z.B. bei Sebach-Grabungen in Sais gefunden wurde. Daressy 1903 erwähnt keine Journal d’éntree-Nummer und keine ältere Ausstellungsnummer eines Museumsführers. Vielleicht wurde das Objekt also erst nach dem Umzug 1902 in das neugebaute Ägyptische Museum am Midan Tahrir im Rahmen der Arbeiten an dem neuen Catalogue général inventarisiert.

Herkunft
Nildelta » nördliches Delta » westlicher Teil » Sais

Über die Fundumstände oder die Begründung der Herkunftsangabe „Sa el-Hagar“ ist nichts bekannt. Man kann nur spekulieren, dass die Statue während Sebach-Grabungen entdeckt wurde. Auffällig ist, dass auch die magische Götterdiade CG 9430, der magische Sockel CG 9432 (= JE 29792) und die Horusstele CG 9426 aus Sa el-Hagar stammen (für CG 9432 findet sich auch die Angabe: „près de Sais“). Für CG 9430 und CG 9432 ist kein Funddatum angegeben, aber CG 9432 ist im gleichen Artikel wie CG 9431bis vom Jahr 1893 publiziert worden, CG 9430 in der Artikelfortsetzung von 1894. Daressy gibt als Datierung für CG 9430 die 22. Dynastie an, für CG 9432 die Perserzeit oder Ptolemäerzeit. Die Horusstele CG 9426 wurde einige Jahre später gefunden (Funddatum 1898), die Datierung ist erneut eine saitische. Es stellt sich die Frage, ob alle diese Stücke aus demselben Sektor des Tells von Sa el-Hagar stammen könnten.

Datierung
von: (Epochen und Dynastien) » Pharaonische Zeit » Dritte Zwischenzeit » 25. Dynastie bis: (Epochen und Dynastien) » Pharaonische Zeit » Spätzeit » 29. Dynastie

Laut Daressy (1903, 41) ist es eine schlechte Arbeit aus der Saitenzeit oder sogar noch etwas älter (übernommen durch Gutekunst 1995, 370). Er gibt keine Gründe an, aber seine Datierung wird auf stilistischen Kriterien basieren. Loukianoff 1930–1931, 76 nennt ebenfalls die Saitenzeit, erneut ohne Begründung. Er setzt die Statue in die zweite Phase des Sched-Kultes, als Sched endgültig mit Horus identifiziert wurde und die Statue CG 9431bis ist für ihn das wichtigste Dokument zur zeitlichen Bestimmung dieser „Fusion“. Berlandini 1980, 244, Anm. 1 gibt als Datierung „XXIIe dyn. (?)“, ohne dies weiter zu begründen. Jansen-Winkeln (1994, 344, Nr. B/3.1.7) hat die Statue entsprechend in sein Inventar der Texte der Dritten Zwischenzeit aufgenommen: „D.22(?)“. Sternberg-el Hotabi (1999, I, 98) setzt das Objekt in ihre „Mittelphase“, d.h. 26.–29. Dynastie, wobei sie gerade die Kombination von einer Götterstatuette mit dem Motiv der Horusstele als eine Innovation der Saitenzeit betrachtet. Leider ist keine der betreffenden Götterstatuetten genau datiert. Der Typus des seitwärts schreitenden Kindes ist für sie ebenfalls typisch für die „Mittelphase“, ist jedoch in Theben schon in der Übergangszeit von der 25. zur 26. Dynastie belegt (Sternberg-el Hotabi 1999, I, 80–82: Theben KTA CS VIII 67 + Plaque Karnak 6001 + Sammlung Hamburg) sowie auf einer Horusstele aus Edfu aus der Dritten Zwischenzeit oder 26. Dynastie (Louvre AF 12690). Quack 2002, 720–721 zweifelt generell die Grenzen der Datierung der „Mittelphase“ der Horusstelen und vor allem die Sternbergsche Datierung „26. Dynastie“ an und schließt einen etwas größeren Zeitrahmen der betreffenden Horusstelen in Richtung 25. und 30. Dynastie nicht aus. Schmitz 1994, 261 verzichtet auf eine Datierung. Berlandini 2002, 115 (Nr. C6) nennt nicht länger die „XXIIe dyn. (?)“, sondern die 26. Dynastie (beeinflusst von Sternberg-el Hotabi 1999?). Auffällig ist, dass der Hauptspruch auf der Statuette (Metternichstele Spruch 1) nicht mit den Versionen auf den Horusstelen parallel läuft, was ein Indiz für eine andere und vielleicht ältere (?) Überlieferungstradition sein könnte. Auch der Spruch zum Zwerg aus Fayence ist abweichend von den späteren Horusstelen kontextualisiert und passt am ehesten zur frühen Horusstele CG 9403 (Ramessidenzeit). Bislang wurde kein Foto der Vorderseite publiziert, das vielleicht eine besser begründbare stilistische Datierung der Neithfigur ermöglichen würde.

Textsorte
Rezitation(en) » Beschwörung(en)
Inhalt

Abgesehen von den Identifikationslegenden der Göttin Neith auf der Vorderseite und des Kindgottes als Sched und als Horus auf der Rückseite, ist die Statuette mit zwei Zaubersprüchen versehen. Der erste Zauberspruch steht auf den vier Seiten des Sockels und endet auf der linken Seite des Thrones. Er ist gegen Apophis gerichtet, eine Schlange, die aus der Nabelschnur des Re entstanden sei und die zerstückelt, verbrannt und mit Zauber zurückgedrängt werde. Auf der rechten Seite des Thrones ist von einem Zwerg aus Fayence die Rede, einem Halsschmuck der Neith, der ins Wasser gefallen sei. Der Spruch wird also gegen Krokodile gerichtet sein. Die Neithstatue ist vor allem für den ersten Spruch wichtig, der zwar auch auf der Metternichstele (Spruch 1, Z. 1–3) und auf anderen späten Horusstelen vorkommt, aber dort immer in kürzerer Form, während er hier länger mit der Version der Feindabwehrsprüche des Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.22–27 parallel läuft.

Ursprünglicher Verwendungskontext

Die bislang bekannten Aufstellungsorte für Horusstelen der Dritten Zwischenzeit sind Tempelanlagen und (selten) Grabanlagen (Sternberg-el Hotabi 1999, I, 83, 85). Für die 26. bis 29. Dynastie werden sie im Zusammenhang mit Stiftungen an die Tempel und, mit einer Durchbohrung versehen, als getragene Amulette genannt (Sternberg-el Hotabi 1999, I, 103). Die kleine Götterstatue mit Schutzsprüchen gegen Schlangen und Krokodile könnte daher als Stiftung in einem Tempel oder eher in einer kleinen Kapelle, möglicherweise sogar in einer Hauskapelle, aufgestellt gewesen sein. Sofern die mehr oder wenig zeitgleich in Sais gefundenen sonstigen magischen Statuen vom gleichen Ort stammen, ist eher an ein kleines Zentrum für magische Heilung zu denken.

Material
Nicht Organisch » Stein » Kalkstein
Objekttyp
Artefakt » Schriftmedien » Stele » Horusstele / Horuscippus
Technische Daten

Höhe 27 cm; Breite 10,8 cm; Dicke/Tiefe 18 cm. Statuette einer thronenden Göttin Neith mit der roten Krone. Die Statuette ist fest mit dem Sockel verbunden, der breiter und tiefer/länger als die Statue selbst ist. Der Name der Göttin Neith steht vorn auf der Oberseite des Sockels und passt zum Kronenattribut. Auf der Rückenlehne (Höhe 22,5 cm; Breite 7,5 cm) ist ein nackter Kindgott auf zwei Krokodilen seitlich schreitend eingraviert, mit zwei kleinen hieroglyphischen Texten (in 4 Kolumnen) vor, über und hinter dem Kopf des Kindes, die ihn als Sched und als Horus identifizieren. Weitere Texte magischer Natur stehen auf allen vier Seiten des Sockels und auf den beiden Seiten des Thrones. Das Horuskind mit Jugendlocke ist im Profil dargestellt, nach rechts schreitend (aus Zuschauer- und aus Objektperspektive). Er hält in der vorderen Hand zwei Schlangen, eine Antilope und einen Skorpion, in der hinteren Hand zwei Schlangen, einen Skorpion und ein unklares Tier (man erwartet einen Löwen). Über dem Kopf des Kindes steht ein Beskopf. Das einzige publizierte Foto (Loukianoff 1930–1931) ist von schlechter Qualität, aber das Kind scheint einen Gazellenkopf an der Stirn zu haben. Die Skulpturarbeit wird als „grob“ beschrieben (Daressy 1903, 40: „grossier“).

Schrift
Hieroglyphen

Keine Angaben.

Sprache
Ägyptisch-Koptisch » Ägyptisch » Mittelägyptisch » traditionelles Mittelägyptisch

Keine Spuren neuägyptischen Einflusses.

Bearbeitungsgeschichte

Daressy publizierte die hieroglyphischen Inschriften im Jahr 1893. Im Jahr 1903 nahm er das Stück in dem Band zu den magischen Texten und Darstellungen des Katalogs des Museums Kairo auf, mit einer etwas ausführlicheren Beschreibung und hieroglyphischen Inschriften (leicht abweichend von denen von 1893), aber ohne Foto. Loukianoff 1930–1931 behandelt das Stück in seiner Studie zum Gott Sched und publiziert das einzige bislang verfügbare Foto (nur die Rückseite). Klasens 1952 nimmt einen Teil der Inschriften (Z. 1–35) in seiner Textsynopse von Spruch 1 der Metternichstele bzw. Spruch 6 des Socle Béhague bzw. Papyrus Bremner-Rhind 29.22–25 auf und übersetzt und kommentiert die Abweichungen. El-Sayed 1982 listet die Statue bei den Quellen zur Göttin Neith auf. Gutekunst 1995 inventarisiert die Statue bei den Heilstatuen in seinem Katalog der Horusstelen und Heilstatuen. Quack 2018 hat erkannt, dass der Text über Z. 35 hinaus bis Z. 47 mit einem Spruch zur Abwehr des Apophis auf dem Papyrus Bremner-Rhind 29.22–27 parallel geht.

Editionen

- Daressy 1893: G. Daressy, Notes et Remarques, in: Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes 14, 1893, 165–185, hier: 182 (Nr. 79).

- Daressy 1903: G. Daressy, Textes et dessins magiques, Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos. 9401–9449 (Le Caire 1903), 40–41. 

Literatur zu den Metadaten

- Berlandini 1980: J. Berlandini, Une stèle d’Horus sur les crocodiles du supérieur des prêtres de Sekhmet, Padiimennebnesouttaouy, in: Cahiers de Karnak VI, 1973–1977, Le Caire 1980, 235–245, hier: 244 mit Anm. 1, 245.

- Berlandini 2002: J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition. Actes du colloque organisé par le musée du Louvre les 29 et 30 septembre 2000 (Paris 2002), 83–148, hier: 115 (Dok. C6), 129 mit Anm. 162.

- el-Sayed 1982: R. el-Sayed, La déesse Neith de Sais, Bibliothèque d’étude 86, 2 Bände (Le Caire 1982), Bd. I, 131; Bd. 2, 468 (Dok. 640).

- Gutekunst 1995: W. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch (Text B) auf Horusstelen und Heilstatuen (Trier 1995), 370.

- Jansen-Winkeln 1994: K. Jansen-Winkeln, Text und Sprache in der 3. Zwischenzeit. Vorarbeiten zu einer spätmittelägyptischen Grammatik, Ägypten und Altes Testament 26 (Wiesbaden 1994), 344 (Nr. B/3.1.7).

- Klasens 1952: A. Klasens, A Magical Statue Base (Socle Behague) in the Museum of Antiquities at Leiden, Oudheidkundige Mededelingen uit het Rijksmuseum van Oudheden te Leiden 33 (Leiden 1952), 37–39, 59, 99–100 (Spruch 6: Z. g 10–15).

- Loukianoff 1930–1931: Le dieu Ched. L’Évolution de son culte dans l’Ancienne Égypte, in: Bulletin de l’Institut d’Égypte 13, 1930–1931, 67–84 und Taf. I–III, hier: 76, Taf. 3, Nr. 11.

- PM IV: B. Porter – R. L. B. Moss, Topographical bibliography of ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings IV. Lower and Middle Egypt (Delta and Cairo to Asyûṭ) (Oxford 1934), 47.

- Quack 2002: J. F. Quack, [Review:] H. Sternberg-el Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen, 2 Bände, Ägyptologische Abhandlungen 62 (Wiesbaden 1999), in: Orientalische Literaturzeitung 97, 2002, 713–729. 

- Quack 2018: J. F. Quack, Eine magische Stele aus dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Inv. H 1049), Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 58 (Heidelberg 2018), 79, 84.

- Satzinger 2002: H. Satzinger, „Horus auf den Krokodilen“: Stele oder Statue?, in: Festschrift Arne Eggebrecht zum 65. Geburtstag am 12. März 2000, Hildesheimer Ägyptologische Beiträge 48 (Hildesheim 2002), 85–88.

- Schmitz 1994: B. Schmitz, Ein neuer Beleg für den Gott Sched: Amulett Hildesheim Pelizaeus-Museum 5922, in: B.M. Bryan und D. Lorton (Hrsg.), Essays in Egyptology in Honor of Hans Goedicke (San Antonio (TX) 1994), 255263, hier: 261 (Nr. 21).

- Sternberg-el Hotabi 1999: H. Sternberg-el Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen, 2 Bände, Ägyptologische Abhandlungen 62 (Wiesbaden 1999), Bd. 1: Textband, 98; Bd. II: Materialsammlung, 103–104.

Eine vollständige Bibliographie finden Sie hier.

Autoren
Dr. Peter Dils
Autoren (Metadaten)
Dr. Peter Dils

Übersetzung und Kommentar

Sockeloberseite

Beischrift zur Göttin Neith

[vor den Füßen der Göttin] Neith, die Große, die Gottesmutter, die sich in Sais befindet.

Rückenlehne

Beischriften zu Horus-Sched

[vor dem Kindgott] Ich bin Sched (der Retter), der den M[aga] (?) bekämpft, der sich in der Flut befindet.1
[hinter dem Kindgott] Ich bin Horus, der aus Chemmis hervorgegangen ist.

1 Schon in C. Leitz, Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Band II. b, Orientalia Lovaniensia Analecta 111 (Leuven/Paris/Dudley, MA 2002), 185a–b wurde die Lesung Maga vorgeschlagen. Die Übersetzung von Schmitz 1994, 261: „Ich bin Sched, der gegen Krokodile kämpft im Urgewässer“ ist nicht auf Anhieb nachvollziehbar. Auch die Übersetzung von Sternberg-el Hotabi 1999, I, 98: „Ich bin Sched, der das Krokodil auf diesem (?) Gewässer bekämpft“ ist grammatikalisch nicht unproblematisch. A. Forgeau, Horus-fils-d'Isis: La jeunesse d'un dieu, Bibliothèque d'Étude 15 (Le Caire 2010), 324 hat: „Je suis Ched qui combat le crocodile, hôte du flot. Je suis Horus sorti de Chemmis.”

Sockelseiten und linke Thronseite

Spruch zur Abwehr des Apophis (= Metternichstele Spruch 1 mit Varianten)

[1] Zurück [du], [Apophis(?)], (du) Böser, jene Windung der Eingeweide (oder: des Embryos). (Du,) der keine Arme hat [5] und dessen Beine es nicht gibt1: nicht 〈gibt es deinen Körper,〉 aus dem du entstanden bist2. (Oh) jene Nabelschnur, weiche zurück vor Re!
Ich kenne [10] deinen Namen (?)3, (du,) dessen Schwanz lang ist im Innern seiner Höhle.
Dein Kopf wurde {gepackt}〈abgehackt〉, [15] deine Zerhackung/Zerstückelung wurde ausgeführt.
Du wirst dein Gesicht nicht gegen den Großen Gott erheben können. Der Große Gott hat Macht über dich. (Sein) Fackelfeuer ist 〈in〉 deinem Gesicht.4 (Seine) Flamme [20] ist in deinem Körper.
Der Geruch {ihrer} 〈der großen〉 Hinrichtungsstätte ist in {ihrem} 〈deinem〉 Fleisch. [25] 〈Du〉 wirst riechen an dem (oder: duften nach dem) šꜥd-Hackmesser der Götter.5
Magie ist in (?) Selkis (oder: gehört Selkis), [so dass] sie [deine Kraft ablenkt.]6
[30] ...?...
Bleib [doch] stehen! Weiche doch zurück vor der Magie [35] aus/in meinem Mund!7
Dein [K]örper ist in [dem Feuer (?)].8 Es hat [d]ich ver[nichtet].9
[Das] Horus[auge] [40] (?) an [meiner (?)] Stirn [hat dich zerkocht]. Es (das Horusauge) hat [dich (?)] vertrieben.11 Das Horusauge hat Macht über dich.
Du bist gefallen, (du) Rebell, durch meine Magie.12 [45] (Du), der keine Arme hat 〈und der keine Beine hat〉, (du,) der ins Feuer eingetreten und verbrannt ist, die Göttin (des Feuers?) hat dich zu Fall gebracht. Sie hat dich vernichtet 〈für(?)〉 die, die in ihren Kapellen sind (oder: Die, die in ihren Kapellen sind, haben dich vernichtet).13

1 In den Textparallelen steht: „der keine Beine hat“.

2 Ergänzt nach den Textparallelen.

3 In den Textparallelen steht: „Ich weiß, was du getan hast.“

4 In den Textparallelen steht: „die Fackel ist in deinem Gesicht.“

5 Klasens 1952, 59, Anm. 83 übersetzt: „you (?) taste of the knife (?) of the gods.“ In der Textparallele Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.24 steht: „Du wirst das šꜥd-Hackmesser des großen Gottes spüren (o.ä.).“

6 Vgl. dieselbe Formulierung auf dem Flügelskarabäus BM EA 35403 (Text. IV.5): C. A. R. Andrews, An Unusual Source for Magical Texts, in: A. Leahy – J. Tait (Hrsg.), Studies on Ancient Egypt in Honour of H. S. Smith, Occasional Publications 13 (London 1999), 11–15, hier: 14–15.
In der Textparallele Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.24 steht: „Selkis hat dich bezaubert, damit sie dich in die Irre gehen lässt.“

7 Der Text der Metternichstele hört hier auf, aber auf dem Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.22–24 geht der Text in Z. 25–27 noch weiter und kann teilweise mit CG 9431bis, Z. 37–47 parallelisiert werden.

8 Keine Parallele in Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.24–25.

9 In Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.25 steht: „Sie (gemeint: das Feuer) hat dich vernichtet“. Allerdings ist das in pBremner-Rhind vorangehende: „Du bist dem Feuer übergeben“ nicht in CG 9431bis vorhanden.

10 Vgl. Papyrus Bremner-Rhind Kol. 29.25 mit: „Das Horusauge hat dich an deiner Stirn zerkocht“ oder „Das Horusauge an {deiner}〈meiner〉 Stirn hat dich zerkocht.“

11 Keine Parallele in Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.25.

12 Keine Parallele in Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.25.

13 Anscheinend nur auf CG 9431bis. In Papyrus Bremner-Rhind, Kol. 29.26–27 steht: „Es hat dich zu Fall gebracht der große Gott, der von selbst entstanden ist. Es haben dich vernichtet die, die in seiner Barke sind.“ C. Andrews, A Stone Vessel with Magical Scenes and Texts, in: W. Clarysse – A. Schoors – H. Willems (Hrsg.), Egyptian Religion. The Last Thousand Years. Studies Dedicated to the Memory of Jan Quaegebeur. Part I, Orientalia Lovaniensia Analecta 84 (Leuven 1998), 297–310, hier: 307, Anm. 37 liest: „those who are in their shrines perish”, aber sie berücksichtigt nicht, dass hier „sie hat dich vernichtet” steht, und eine solche Aussage wäre insgesamt sehr merkwürdig.

Rechte Thronseite

Spruch über Zwerg aus Fayence1

Der Zwerg aus Fayence ist ins Wasser gefallen, [50] der 〈am〉 Hals der Neith ist2.
Entfernt euch von ihm!3
Es ist das Abbild (?) dieses Gottes in deinem Körperglied (?).4
Nes(eret) (?) gehört ihm jeden Tag. (?)
Ich bin weinend zu dem gekommen, der im Sarg ist vor (?) Schmerzen (?)5.

1 Auf der rechten Seite des Throns stehen andere magische Sprüche. Der Spruch mit dem Zwerg der Neith aus Fayence ist kurz und meistens in einen größeren Zusammenhang eingebunden. Die ältesten Versionen stammen aus der Ramessidenzeit, auf einer frühen Horusstele (CG 9403: Übergang 19./20. Dynastie?) und auf Papyri (Turin CGT 54050 Rto, Kol. 5.14).

2 Dieselbe Formulierung „der 〈am〉 Hals der Neith ist“ auf dem Gefäß BM EA 37256, Z. 7: C. Andrews, A Stone Vessel with Magical Scenes and Texts, in: W. Clarysse – A. Schoors – H. Willems (Hrsg.), Egyptian Religion. The Last Thousand Years. Studies Dedicated to the Memory of Jan Quaegebeur. Part I, Orientalia Lovaniensia Analecta 84 (Leuven 1998), 297–310, hier: 303. In anderen Texten steht: „Halsschmuck der Neith“.

3 Normalerweise steht hier: „Halte dich fern von ihm!“ (z.B. Gefäß BM EA 37256, Z. 7: C. Andrews, A Stone Vessel with Magical Scenes and Texts, in: W. Clarysse – A. Schoors – H. Willems (Hrsg.), Egyptian Religion. The Last Thousand Years. Studies Dedicated to the Memory of Jan Quaegebeur. Part I, Orientalia Lovaniensia Analecta 84 (Leuven 1998), 297–310, hier: 303; Horusstele Museum of Seized Antiquities; Horusstele JE 47280 aus Karnak: G. Daressy, Description des monuments épigraphiques trouvés à Karnak en 1921-1922, in: Annales du Service des Antiquités de l’Égypte 22, 1922, 261–268, hier: 268). Vgl. auch die Horusstele aus Karnak in J. Berlandini, Une stèle d’Horus sur les crocodiles du supérieur des prêtres de Sekhmet, Padiimennebnesouttaouy, in: Cahiers de Karnak VI, 1973–1977, Le Caire 1980, 235–245, hier: 243, Z. 7 = H. Altenmüller, Der Sockel einer Horusstele des Vorstehers der Wab-Priester der Sachmet Benitehhor, in: Studien zur altägyptischen Kultur 22, 1995, 1–20, hier: 14.

4 Für diesen und die folgenden zwei Sätze gibt es bislang keine Textparallele. Ist es die Fortsetzung des Vorangehenden und ist „dieser Gott“ der Zwerg?

5 ḏbꜣ.t n ⸮jnw?: Sternberg-el Hotabi 1999, I, 44, Anm. (o) spricht bezüglich CG 9431bis von einem Sarg in der Form eines Fisches. Das ist jedoch sehr unwahrscheinlich in Anbetracht der Schreibung. Ob man „in der jnw.t-Krankheitserscheinung“ verstehen kann?