ḫs-Teil

ḫzꜣ.w: Als vom jmꜣ-Baum und der nh.t-Sykomore kommend genannt; mit dem Rohstoffklassifikator N33 oder dem Korn M33B (?) bzw. dem Ei H8 (?) geschrieben – das Hieratogramm ist seiner Form nach nicht eindeutig. Nur zwei Mal, im selben Rezept (Eb 224 = H 24), mit Pluralzeichen geschrieben und in der Variante des pHearst auch von einer pluralischer Genitiv-Nisbe n.w gefolgt, so dass in dem Rezept wohl ein echter Plural vorliegt. Die Identität ist unklar und meist wird keine Übersetzung angeboten. Fragend schlägt L. Stern, Glossarium, in: G. Ebers (Hrsg.), Papyros Ebers. Das hermetische Buch über die Arzeneimittel der alten Ägypter in hieratischer Schrift. Vol. 2 (Leipzig 1875), 1–63, hier 62b „fructus arborum quarundam“ vor. Diese Idee wird aufgegriffen von G. A. Reisner, The Hearst Medical Papyrus. Hieratic Text in 17 Facsimile Plates in Collotype with Introduction and Vocabulary, University of California publications in Egyptian archaeology 1 (Leipzig 1905), 35 („large fruit (such as dom-nut, sycomore fig, etc.)“) und G. Jéquier, Matériaux pour servir à l’établissement d’un dictionnaire d’archéologie égyptienne, in: Bulletin de l’Institut Français d’Archéologie Orientale 19, 1922, 1–271, hier 16. Wenn F. Jonckheere, Le papyrus médical Chester Beatty, La médecine égyptienne 2 (Bruxelles 1947), 21, Anm. 7 schreibt, dass das Wb die Bedeutungen „Teig“ und „Schleim“ vorgeschlagen habe, was er selbst ablehnt, scheint er es mit ḥzꜣ verwechselt zu haben, das vom Wb tatsächlich so übersetzt wird. Denn für ḫzꜣ.w bietet Wb keine Übersetzung an. W. Westendorf, Handbuch der altägyptischen Medizin, Handbuch der Orientalistik I.36 (Leiden 1999), 503 schlägt noch „Gallapfel“ vor, weil ihn das „eiförmige Determinativ (...) an eine kugelige Bildung an den Bäumen denken“ lässt. Dies allein scheint jedoch für eine Identifikation nicht ausreichend.

Dr. Lutz Popko