Horusstele des Hori Kairo Museum of Seized Antiquities Inv. 379

Metadaten

Wissensbereiche
Aufbewahrungsort
Afrika » Ägypten » Kairo » Egyptian Museum

Inventarnummer: E.2016.05.28

Inventarnummer (ehemals): 379

Erwerbsgeschichte

Im Oktober 1990 am Flughafen Kairo beschlagnahmt. Ausgestellt im Museum of Seized Antiquities auf der Zitadelle, bis dieses Museum ca. 2015 geschlossen wurde. Die Stele wurde anschließend ins Ägyptische Museum am Midan Tahrir verbracht und mit der Nummer E.2016.05.28 inventarisiert (Information Mohamed Elseaidy, E-Mail 13.09.2023).

Herkunft
Niltal südlich von Assiut bis zum 1. Katarakt » Theben

Die mutmaßliche Herkunftsangabe Theben erfolgt aufgrund indirekter interner Kriterien und Vergleichsstücke. Der Stifter Hori war ein Priester mit den Titeln "Gottesvater" und "Gottesgeliebter". Kákosy und Moussa nehmen an, dass er ein Priester des Gottes Amun war, weil die Stelenvorderseite einen kurzen Amunhymnus trägt. Des Weiteren ist der Name des Vaters des Stelenstifters, Mehimenhat, mit Amun gebildet (Kákosy und Moussa 1998, 158). Außerdem haben Horusstelen mit Stifterangaben aus der Dritten Zwischenzeit fast alle einen Zusammenhang mit der Priesterschaft des Amun und mit dessen Kultort Theben. Die Darstellung der beiden Meretgöttinnen, die die Sokarbarke verehren, passt zu Angaben über den thebanischen Kult von Osiris und Sokar auf einem Papyrus im Louvre N 3176 (S) (Kákosy – Moussa 1998, 158). Wichtig ist noch, dass der Personenname Mehimenhat sowie sein weibliches Gegenstück Mehmuthat (PM VIII, 339, Nr. 803-061-524) fast nur in Theben belegt sind (Jansen-Winkeln 2007, 69, Nr. 13.49; 212, Nr. 23.15, Z. 2; Jansen-Winkeln 2009, 602; Jansen-Winkeln 1985, I, 225).

Datierung
von: (Epochen und Dynastien) » Pharaonische Zeit » Dritte Zwischenzeit » 22.–23. Dynastie bis: (Epochen und Dynastien) » Pharaonische Zeit » Dritte Zwischenzeit » 25. Dynastie

Die Datierung erfolgt indirekt und mit Hilfe mehrerer Argumente, die für die Zeit von der 22. Dynastie bis spätestens der 26. Dynastie sprechen. Kákosy und Moussa entscheiden sich für die erste Hälfte des Ersten Jahrtausends (Kákosy – Moussa 1998, 158–159). Jansen-Winkeln 2007 hat diese Stele bei den Texten der 22.–24. Dynastie eingetragen. Die Argumente sind:

Horusstelen, die den Stelenstifter nennen, stammen überwiegend aus der Prä-Saitenzeit (Kákosy – Moussa 1998, 158) bzw. aus der Zeit bis in die 26. Dynastie, selten noch danach (Stelentypen I und II der Mittelphase, ca. 660–525 v.Chr.) (Sternberg-l Hotabi 1999, I, 103).

Die Dekorationsstruktur der Rückseite mit einem einzigen Götterregister im Giebelfeld (mit einer standardisierten Gruppe von Gottheiten) oberhalb einer Inschrift erscheint in der objekttypologischen „Frühphase II“ (d.h. ab der 21. Dynastie) von Sternberg-el Hotabi und ist noch gängig in ihrer Mittelphase, Typus I (d.h. ca. 660–525 v. Chr.) (Sternberg-el Hotabi 1999, I, 58, 83, 102–103).

Die seitwärts schreitende Haltung des Kindgottes Horus-Sched mit Antilopenkopf an der Stirn und breitem Halskragen passt zu prä-ptolemäischen Horusstelen (Sternberg-el Hotabi 1999, I, 94–97, 102–103: Mittelphase, Typus I).

Die Besmaske über Horus-Sched erscheint in der objekttypologischen "Frühphase II" (d.h. ab der 21. Dynastie) von Sternberg-el Hotabi (Sternberg-el Hotabi, 1999, I, 74), ebenso in der osirianischen Thematik (Sternberg-el Hotabi 1999, I, 75).

Die Verwendung gewisser hieroglyphischen Zeichen (z.B. S56 für k) sowie gewisse Orthographien (z.B. jnk) passen für die Zeit ab der Dritten Zwischenzeit (Kákosy – Moussa 1998, 159).

Die Titel „Gottesvater“ und „Gottesgeliebter“ des Stelenstifters Hori scheinen ab der 3. Zwischenzeit zu Ehrentiteln verkommen zu sein, die Stele wird daher nicht älter sein (Kákosy – Moussa 1998, 159).

Der Personenname Mehimenhat ist bislang nur in der 22.–25. Dynastie bis in die frühsaitische Zeit belegt (Thirion 1992, 227; Jansen-Winkeln 1985, 235; Jansen-Winkeln 2009, 602; für Mḥ-Mw.t-ḥꜣ.t siehe J. Málek et al., Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Statues, Reliefs and Paintings VIII. Objects of Provenance Not Known. Part 4. Stelae: Dynasty XVIII to the Roman Period, 803-044-050 to 803-099-900 (Oxford 2012) (= PM VIII), 339, Nr. 803-061-524; frühsaitisch: Munro 1973, 217).

Die Kombination der Horusstelentexte B und C ist ab der 22. Dynastie bis in die frühptolemäische Zeit belegt. Dass die Kombination gern auf Stelen der Priesterschaft des Amun aus der 22.–24. Dynastie verwendet wurde (Kákosy und Moussa nennen Horusstele Turin Suppl. 18356 aus der Zeit von Osorkon I. als Vergleichsstück), ist kein zwingendes Kriterium für eine Datierung in die 1. Hälfte des 1. Jahrtausends.

Diese konkrete Version von Horusstelentext B war Gutekunst 1995 noch nicht bekannt. Berücksichtigt man seine textgeschichtlichen Kriterien, passt die Formulierung der Zweiergruppe "euer Maul wurde von Re verschlossen, eure Kehle wurde von Sachmet verstopft", ohne die zusätzliche Nennung der Götter Thoth und Heka (eine Vierergruppe), für die Zeit vor der 26. Dynastie (Gutekunst 1995, 117, 194, 247: Phrase 10.3A:1-2 sowie das Fehlen von Phrase 10.41). Auch das Fehlen einer Formulierung mit dem großen Sonnenkäfer (Gutekunst 1995, 109, 247: Phrase 3.3) passt in Gutekunsts textgeschichtliche "Frühgruppe 1" seiner "Frühphase" aus der 19./20. Dynastie und der Dritten Zwischenzeit.

Diese konkrete Version von Horusstelentext C passt zu den Versionen auf Horusstelen der 22.–24. Dynastie (z.B. Turin Suppl. 18356; Paris Nakhtefmout; Horusstele Hamza Kairo JE 86115) und weicht von Versionen der Ptolemäerzeit ab (Textträger der 26. Dynastie sind noch unpubliziert).

Textsorte
Rezitation(en) » Beschwörung(en)
Inhalt

Das obere Register auf der Vorderseite betrifft eine Verehrung der Sokarbarke durch die Meret-Göttinnen bei deren Erscheinen in einer Prozession im Rahmen der Osiris-Sokar-Feste.

Im mittleren Register mit der zentralen Darstellung des Horus-Sched ist vielleicht der Schutz vor Schlangen und Skorpionen die zentrale Thematik. In einem unklaren Text wird vielleicht der Sonnengott angesprochen. Eine "ich"-Person bittet darum, jeden Mund oder jedes Maul zu verschließen. Es findet sich ein kurzer Amun-Hymnus zugunsten des verstorbenen Stelenbesitzers Hori. Hinter Horus-Sched stand früher Isis mit einer Schlange in der Hand. Isis wird genannt die Herrin der Magie, die Fürstin der Schriftstücke, die ihren Bruder Osiris schützt, für ihren Sohn kämpft. Sie verschließt als die Schriftgöttin Seschat jedes beißende Maul und jeden stechenden Stachel.

Im unteren Register speeren zwei männliche Gottheiten ein gefährliches Wesen, während Nechbet und Wadjet zugegen sind. Hinter ihnen läuft ein Kanide (eine Hyäne?), gefolgt von einer zerstörten Figur.

Die Rückseite ist mit 22 Textzeilen versehen, die die Horusstelentexte B und C enthalten.

Der sogenannte "Spruch B" der Horusstelen und Heilstatuen hat zum Ziel, einen Reisenden auf dem Wasser zu schützen, insbesondere vor Krokodilen. Er fängt mit einer Anrufung an den Sonnengott/Schöpfergott an, der Osiris, der auf dem Wasser ist, beschützen möge. Anschließend spricht der Zauberer/Beschwörer die gefährlichen Wassertiere und insbesondere das Krokodil Nehaher direkt und in imperativischer Form an. Sie sollen Osiris nicht angreifen, oder ihnen werde das Gesicht umgedreht bzw. ihnen drohe die Vernichtung. Er sagt, dass eine Vierergruppe von Göttern Osiris und den Reisenden beschütze. Der Zauberer identifiziert sich anschließend mit Chnum und befiehlt dem Angreifer zurückzuweichen, sonst werde er zerstückelt. Zwei mythologische Passagen mit einem lauten Schrei in Heliopolis, in der ein Kater und der Abdu-Fisch eine Rolle spielen, und mit einem zweiten lauten Schrei in Nedit, wo Osiris ermordet wurde, werden eingeflochten, weil Re deshalb sehr wütend geworden sei und die Zerstückelung des Rebellen auf dem Wasser befohlen habe.

Spruch C setzt Horusstelenspruch B fort und ist ebenso hauptsächlich zum Schutz vor Krokodilen gedacht. Zunächst wird der Sonnengott, der aus der Unterwelt und dem Urwasser hervorgekommen ist, angesprochen, dass seine Barkenmannschaft zu ihm geeilt sei. Dann wird das Krokodil Maga aufgefordert, sich zurückzuziehen unter Androhung eines Übels, das in einem mythischen Ort Wadjwadj gegen es gemacht werde. Auch ein schlangenartiges Wesen, ein Darm der Eingeweide, eine Nabelschnur, wird aufgefordert, sich von Re zurückzuziehen, denn der anonyme Magier wisse, was es getan habe (vgl. Apophis als Nabelschnur des Re). Dann wird erneut das Krokodil Maga aufgefordert, sich diesmal Osiris, der auf dem Wasser ist, nicht zu nähern, ansonsten werde er geblendet und zurückgetrieben. Wenig später ist Maga gefällt und hat keine Macht über die Pferde und das Vieh des Verstorbenen Hori, wenn es auf dem Wasser ist (und natürlich auch nicht über den Verstorbenen selbst, der mit Osiris gleichgesetzt wird). Es folgen zwei unklare mythologische, auf Heliopolis bezogene Passagen mit einem lauten Schrei im Haus der Neith und einem Wehklagen des Katers wegen etwas, das Maga getan habe und das vom Schöpfergott nicht angeordnet worden sei. Dem Rebellen (Maga) wird seine Zerstücklung und sein zweites Mal (die endgültige Vernichtung?) angedroht. Der Magier identifiziert sich anschließend mit den Göttern Chnum (der mit einer Botschaft von Sepa aus Heliopolis kommt) und Iniaf. Die Götter Mechentienirti und Ruti werden angerufen, die ihre Aufmerksamkeit auf einen Zwerg aus Fayence, der ins Wasser gefallen ist, richten sollen. Zwei weitere Krokodile namens Imeny und Senemra erscheinen im Text. Sie sollen sich von dem Gott fernhalten, wenn dieser sich im Wasser reinige, und sich vor dem Gottesleib hüten, ansonsten drohe der Tod oder die Verschleppung.

Ursprünglicher Verwendungskontext

Kákosy und Moussa schließen die Verwendung im privaten Kontext oder im Grab wegen der Größe der Stele aus. Sie nehmen an, dass die Stele irgendwo im Tempel von Karnak aufgestellt war, weil sie den Stelenstifter für einen Priester des Amun halten (Kákosy – Moussa 1998, 158). Der Aufstellungsort war möglicherweise in der Nähe einer Osiriskapelle (siehe die Darstellung der transportablen Sokarbarke). Die Stele wurde sicherlich für Heilkultzwecke verwendet.

Material
Nicht Organisch » Stein » Kalkstein
Objekttyp
Artefakt » Schriftmedien » Stele » Horusstele / Horuscippus
Technische Daten

Höhe 83,9 cm; Breite 54 cm; Dicke 16,2 cm. Rundbogige, flache Stele mit Dekoration auf der Vorder- und auf der Rückseite. Auf der Vorderseite finden sich drei Register über einander: oben zwei Meretgöttinnen, die die Sokarbarke huldigen; in der Mitte eine Darstellung des Horuskindes auf Krokodilen (Flachrelief), von Beischriften umgeben; unten ein Register mit magischen Figuren. Die Rückseite ist vollständig dekoriert mit einem Register mit 12 Gottheiten im Giebelfeld, darunter steht ein hieroglyphischer Text in 22 Zeilen. Die Vorderseite ist erheblich beschädigt, die 12 Götterfiguren im Bildregister auf der Rückseite sind absichtlich ausgehackt worden.

Schrift
Hieroglyphen
Bearbeitungsgeschichte

Von Kákosy und Moussa im Jahr 1998 veröffentlicht. Jansen-Winkeln 2007 hat die Lesung des Namens des Vaters des antiken Besitzers korrigiert und die genealogische Informationen ediert.

Editionen

- Kákosy – Moussa 1998: L. Kákosy – A. M. Moussa, A Horus Stela with Meret Goddesses, in: Studien zur altägyptischen Kultur 25, 1998, 143–159 und Taf. 2–5.

Literatur zu den Metadaten

- Gutekunst 1995: W. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch (Text B) auf Horusstelen und Heilstatuen (Trier 1995).

- Jansen-Winkeln 1985: K. Jansen-Winkeln, Ägyptische Biographien der 22. und 23. Dynastie, Ägypten und Altes Testament 8 (Wiesbaden 1985).

- Jansen-Winkeln 2007: K. Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit II: Die 22.–24. Dynastie (Wiesbaden 2007), 455 (Nr. 45.114).

- Jansen-Winkeln 2009: K. Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit III. Die 25. Dynastie (Wiesbaden 2009), 602.

- Munro 1973: P. Munro, Die spätägyptischen Totenstelen, Ägyptologische Forschungen 25 (Glückstadt 1973).

- Sternberg-el Hotabi 1999: H. Sternberg-el Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen, 2 Bände, Ägyptologische Abhandlungen 62 (Wiesbaden 1999).

- Thirion 1992: M. Thirion, Notes d’onomastique. Contribution à une révision du Ranke PN. Septième série, in: Revue d'Égyptologie 42, 1992, 223–240.

Eine vollständige Bibliographie finden Sie hier.

Autoren
Dr. Peter Dils
Autoren (Metadaten)
Dr. Peter Dils

Übersetzung und Kommentar

Vorderseite, oberes Register

Sokarfest

[A.1] [Worte zu sprechen du]rch Meret von Oberägypten, wenn sie Osiris verehrt und Sokar anschaut, [der in] der Henu-Barke (oder als Henu) [erscheint] (?)1: Wir2 (?) jubeln, [wenn] er aufgeht, 〈wir〉 vertreiben eure Tränen 〈in〉 Wahrheit (?).
[Worte zu sprechen du]rch Meret von Unterägypten, wenn ⸢sie⸣ Osiris verehrt und Sokar anschaut, der [A.5] in der Henu-Barke (oder als Henu) erscheint (?): Wir (?)3 [jubeln], wenn er erscheint, 〈wir〉 vertreiben eure Tränen 〈in〉 Wahrheit (?).

1 Das Verb ist ergänzt gemäß der Rede der Meret von Unterägypten.

2 Laut Kákosy – Moussa 1998 ist "Sie" (Sg.) zu lesen.

3 Laut Kákosy – Moussa 1998 ist "Sie" (Pl.) zu lesen.

Vorderseite, unteres Register

Horus-Sched und Isis

[B.1] Amun, der Starke, mit zauberwirksamem Namen, verborgen vor Millionen1. Stärker ist Amun-Re (?) als jeglicher mkw.t-Schutz, als dein eigenes Auge.
Gerecht〈fertigt〉 (?)2 ist Hor(i), der Sohn des Mehimenhat3, [B.5] des Gerechtfertigten – [seine] Mutter ist Itawi, die Gerechtfertigte –, [...] auf dem Wasser und auf dem Land, im Süden, Norden, Westen und Osten (?)4.
Der Herr des Erdkreises.
(Oh Du), der die Beiden Länder zusammenbindet, zweimal, Tatenen (?), der verknüpft ... [... ...] [zwei]mal (?). Wunderbarer! Zweimal.
Oh ..., ich erhebe (wörtl.: gebe) für dich meine Stimme. Erhöre doch das, was ich dir heute sage!
Mögest du für mich jeden Mund (oder: jedes Maul), [B.10] der aus dir hervorgekommen ist, augenblicklich (?; wörtl.: in der Vollendung der Lebensdauer)5 verschließen für deine Tochter – "Herrin-der-Beiden-Länder" ist ihr Name (?). Möge sich Mehit (schützend) ausbreiten in Jubel. Zweimal.
Ich möchte in deiner Anwesenheit sprechen, oh (du,) der in seinem Auge fährt/reist (d.h. du, Sonnengott).
Worte zu sprechen durch Isis, die Große, die Gottesmutter, die Herrin der Magie, die Fürstin des Buches, die sich um ihren Bruder Osiris kümmert, die wegen ihres Sohnes kämpft, die den niederwirft, der [gegen] Onnophris rebelliert, [B.15] in ihrem Namen als [Sescha]t6, die Herrin der Schrift.
Sie möge verschließen (oder. hat verschlossen) das Maul von jedem Kriechtier/Gewürm, das mit seinem [Maul] beißt oder mit seinem Schwanz/Stachel sticht.

1 Kákosy – Moussa 1998, 147–148 übersetzen: "The name of Amun is more powerful than millions."

2 So ähnlich der Lesevorschlag von Kákosy – Moussa 1998, 147.

3 Kákosy – Moussa 1998, 147 und 152 übersetzen: "Shed-Hat-Amun" (S. 147, 155). Laut Jansen-Winkeln 2997, 455, Nr. 114 lautet der Name des Vaters Mehimenhat (H. Ranke, Die ägyptischen Personennamen. Band I. Verzeichnis der Namen (Glückstadt 1935), 163.20; H. Ranke, Die ägyptischen Personennamen. Band II. Einleitung. Form und Inhalt der Namen. Geschichte der Namen. Vergleiche mit andren Namen. Nachträge und Zusätze zu Band I. Umschreibungslisten (Glückstadt 1952), 363), mit Verweis auf Thirion 1992, 227; siehe schon K. Jansen-Winkeln, Ägyptische Biographien der 22. und 23. Dynastie, 2 Bände, Ägypten und Altes Testament 8 (Wiesbaden 1985), Bd. 1, 225, Anm. 4.

4 Diese Lesung könnte zu den Spuren passen. Auf der Horusstele Neapel, Museo Archeologico Nazionale, Inv. 1006 (s. R. Pirelli, in: A. Arslan (Hrsg.), Iside. Il mito, il mistero, la magia (Milano 1997), 220 (Nr. IV.200); R. Pirelli, in: R. Cantilena – P. Rubino (Hrsgg.), La Collezione egiziana del Museo Archeologico Nazionale di Napoli (Napoli [1989]), 106–107 (Nr. 11.6)) mit ganz ähnlichen Inschriften finden sich diese Worte in der Beischrift der Isis.

5 Kákosy – Moussa 1998, 149 übersetzen: "in the twinkling of an eye".

6 Ergänzt nach der Horusstele Neapel, Museo Archeologico Nazionale, Inv. 1006.

Rückseite

Horusstelentext B = Metternichtstele Spruch 5 = Torso Wien ÄS 40 Spruch 1

[vso. 1] Oh alter Mann, der sich zu seiner Zeit verjüngt, (oh) Greis, der seine Jugend durchlebt, mögest du veranlassen, dass Thoth zu mir auf meine Stimme hin kommt, damit er für mich das (Krokodil) Wildgesicht (Neha-her) vertreibt.
Osiris ist auf dem Wasser; das Horusauge ist bei ihm.
Erhebt nicht eure Gesichter, (ihr) Wasserbewohner, bis Osiris an euch 〈vorbeigegangen〉 sein wird! (Denn) seht, er ist auf dem Weg nach Busiris.
Versperrt wurde euer Maul, blockiert wurde euer Schlund!
Zurück mit dir, (du) Rebell! Erhebe dein Gesicht nicht!
Re ist auf seiner Sandbank1 und blickt auf 〈Ba〉bylon2; die Herren [der Unterwelt]3 stehen bereit, dich zu zerstückeln.
(Falls) die Krokodile/Wildgesichter kommen, werden ihre Gesichter (nach hinten) umgedreht, (dementsprechend) auf ihren Rücken gestellt.
〈Oh (ihr) Wasserbewohner,〉 euer Maul wurde von Re verschlossen; eure Kehle wurde von Sachmet blockiert.
Eine schreiende Stimme ist im Haus-der-Neith; ein großes Gejammer ist im Mund des Katers (oder: der Katze).
Die Götter 〈sagen〉: "Was ist los? Was ist los?" [vso. 5] bezüglich (?) des Abdu-Fisches bei seiner Geburt.
Ich habe deinen Schritt abgewendet, (du) Rebell!
Siehe, ich bin Chnum, der Herr von Herwer.
Hüte dich davor, dass dein Unrecht/Schaden ein zweites Mal wiederholt wird, wegen dessen, was mit dir gemacht wurde (?; oder: was du getan hast) in Anwesenheit der Großen Neunheit! Wende dich doch ab.
Ich habe dein Voranschreiten gehemmt. (Denn) ich bin ein Gott.
Hui! Hui!
Oh Re! Bekanntlich hast du keine (so) laute Stimme (mehr) gehört seit dem Abend auf jenem Ufer vor Nedit4; ein tiefes Schweigen ist bei jedem Gott und bei jeder Göttin.
Alle Götter sind (in)5 Wehklagen wegen dieses Übels, das dieser Rebell, der Böses tut, getan hat. Siehe, Re ist wütend und erzürnt deswegen.Er hat befohlen, dass deine Zerstückelung durchgeführt wird.
Zurück mit dir, (du) Rebell!
Hui, hui!

1 Gutekunst 1995, 115,184 (Nr. 9.1.c5): Diese Textvariante ist auf fünf weiteren Horusstelen vorhanden.

2 Diese Minimalergänzung ist wohl zu kurz und sicherlich noch mit "Neunheit" zu erweitern. Gutekunst 1995, 115, 188 (Nr. 9.2) gibt dafür keine Parallelen. Seine Auflistung ist jedoch unvollständig bzw. nicht ganz korrekt, siehe die Horusstelen Boston 05.90, CG 9403 und CG 9430.

3 So gemäß aller Textvarianten, die Gutekunst 1995, 115 auflistet.

4 Findet sich in keiner der Textversionen von Gutekunst 1995, 124, 227 (Nr. 13.3).

5 Ergänzung der Präposition nach den Parallelen: Gutekunst 1995, 125, 228 (Nr. 13.42).

6 Vgl. J. F. Borghouts, Ancient Egyptian magical texts: translated, Nisaba 9 (Leiden 1978), 86: "See, Rēꜥ is enraged and infuriated about it." H. Sternberg-el Hotabi, Die Texte der Metternichstele, in: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments II.2 (Gütersloh 1987), 358–380, hier: 376: "Re ist deswegen zornig und wütend und befiehlt dein Gemetzel". J. P. Allen, The Art of Medicine in Ancient Egypt (New York/New Haven/London 2005), 60: "the Sun has stormed with rage over it"). Für eine ähnliche Variante vgl. Gutekunst 1995, 126, 229 (Nr. 14.1.a6)).

Rückseite

Horusstelentext C

Oh (Du), der aus der Unterwelt gekommen ist, als er im (oder: aus dem) Nun aufgegangen ist, der die Erde mit seinem Auge erhellt: Siehe, deine Schiffsmannschaft ist insgesamt (?) zu deiner Barke geeilt. Du bist geschützt (?)!Hemme doch (oder: für dich) das Vorankommen des Maga!2
(Subjektwechsel: Maga wird angeredet) Du sollst von selbst (?) zurückweichen, (du) Rebell3, nachdem du in Wadjwadj tätig warst (?)4! Der Gott dort (wörtl.: in ihm) ist Re.
Zurück, du, Apophis, jene (schlangenförmige) Windung der Eingeweide! [vso. 10] Deinen Körper gibt es nicht! {Zweimal!}5 Jene 〈Nabelschnur,〉 weiche zurück vor Re!
Ich kenne das Böse, das du mit dem Messer (oder: im/mit dem Gemetzel)6 getan hast.
Du wirst 〈dein Gesicht〉 nicht gegen den großen Gott erheben! Der große Gott hat Macht über dich.7
Das Fackelfeuer ist in deinem Gesicht. Die Flamme ist in deinem Ba (oder: für deinen Ba bestimmt).
Der Geruch der Hinrichtungsstätte ist in deinem ganzen (?) Fleisch. Du spürst (wörtl.: riechst an) das Messer der Götter.
Selkis hat dich (?) bezaubert. (?)8
Oh (du), bleib stehen, bleib stehen! Weiche doch zurück!
Magie/Zauberspruch ist das, was aus meinem Mund gekommen ist.
Hui, hui!
Oh, oh (du,) der im Kommen begriffen ist, hüte dich, dass du kommst!
Falls du (in feindlicher Absicht) kommst gegen den Vater, den Osiris, den Gottesvater und Gottesgeliebten, Hori, gerechtfertigt, den Sohn des Mehimenhat9, gerechtfertigt, wenn er auf dem Wasser ist und das Horusauge bei ihm ist, dann wirst du (?) dein Gesicht blenden (lassen?). (Dann) werde dein Voranschreiten zurückgetrieben.
Weiche! Hüte dich, (oh) Maga!
(Man) ist wachsam gegen dich in Heliopolis.
Du bist gefallen! Zurück! Zurück!
Du wirst keine Macht über ihn haben (oder) über irgendeinen seiner Leute, irgendeines seiner [vso. 15] Pferde, über irgendeines seines Kleinviehs auf dem Fluss.
Der Laut eines schreienden (?) Geschreis ist im Haus-der-Neith. Ein klagendes Wehklagen ist 〈im〉 Mund des Katers (oder: der Katze) wegen dessen, was Maga getan hat.
Es ist nicht etwas, das von dem Der-es-gemacht-hat (= dem Schöpfergott?)10 angeordnet worden ist.
Ein lauter Schrei ist hervorgekommen. Dein Leib wurde zerstückelt.11
〈Hüte〉 dich, Rebell!
Dein Voranschreiten wurde gebremst.
Vernichtet/versammelt (?) [... ...].12
Dein Mund/Maul wurde verschlossen.
Siehe, dein zweites Mal (die endgültige Vernichtung?) ist dir passiert wegen dessen, was gegen dich gemacht wurde.13
Weiche doch zurück von mir!
Ich bin Chnum. Ich bin aus Heliopolis mit einer Botschaft (oder: einem Auftrag) von Sepa gekommen.
Ich bin Ini-a-ef.
Oh Ruti, oh Chentienirti, deine Aufmerksamkeit (wörtl.: Gesicht) zum Kämpfer14, (zu) diesem Zwerg auf Fayence (oder: dein Gesicht ist das des Kämpfers, des Zwerges aus Fayence), der ins Wasser gefallen ist, dem Halsschmuck der Neith! Fürchte dich vor ihm!15
Dein Gesicht wird erblinden, (oh) Imeny-Krokodil, der in der Flut ist.
Dein Schreiten wird behindert werden, (oh) Senem-ra-Krokodil!
Vier Mal (zu wiederholen).
Entferne dich von dem Gott, wenn [vso. 20] er sich reinigt! Hüte dich vor diesem Gotteskörper! Ich habe dir dein Abschleppen/Verbrennen angekündigt.16
Ich bin ja/als/bei (?) Er-arbeitet-für-die-Götter.17
Worte zu sprechen über eine Haarlocke der Bezopften; (es) werde gegeben an den, der einen Biss/Stich hat.
„Was ist los, was ist los?“ sagt Isis.
„Warum ist es, warum ist es?“ sagt Nephthys.
Kügelchen ... ... ...18
Selkis hat ⸢sie/es⸣ ihrem Sohn gegeben.
Zurück, zurück! (?)19
Isis hat ihn/es ihr〈em〉 Horus gegeben,
(Man) gebe es/sie dem Gottesvater und Gottesgeliebten Hori, dem Gerechtfertigten, dem Sohn von Mehimenhat, dem Gerechtfertigten. [Seine] Mutter ist Itawi, die Gerecht[fertigte].

1 Dieser Teil des Textes hat sich im Laufe der Zeit geändert. Auf Horusstele Turin Suppl. 18356 steht ebenfalls: "insgesamt", aber anschließend findet sich dort: "Man befragt den Namenlosen" (o.ä.).

2 Es gibt mehrere unterschiedliche Texttraditionen. Deshalb sind unterschiedliche grammatische Interpretationen möglich, mit dem Sonnengott als angeredeter Person oder als Subjekt bzw. mit Maga als angeredeter Person oder Subjekt:
(1) "Du hast das Vorankommen des Maga gehemmt." oder: "Mögest du das Vorankommen des Maga hemmen."
(2) "Du hast das Vorankommen des Maga gehemmt." (eventuell mit einem Imperativ: "Hemme doch/für dich das Vorankommen des Maga!" oder mit einem Passiv: "Für dich wurde das Vorankommen des Maga gehemmt.")
(3) "Hemme für mich dein Voranschreiten, (oh) Maga!" (oder mit einem Subjektswechsel: "Ich habe dein Voranschreiten gehemmt, (oh) Maga").
Kákosy – Moussa 1998 übersetzen: "Your (sic!) are deprived of your steps, Mag". Sie scheinen außerdem "hemmen" als Passiv aufzufassen; ebenso M. Wagner, Der Sarkophag der Anchnesneferibre, 2 Bände, Studien zur spätägyptischen Religion 16 (Wiesbaden 2016), Band 1: 77, die sich auf die Übersetzung von Kákosy – Moussa 1998 stützt: "Du bist Deines Ganges beraubt, Maga."

3 In den frühen Textvertretern steht: "Weiche zurück von deinem Unheil" (?).

4 Varianten: "das Unheil, das gegen dich angerichtet wird" oder "das Unheil, das du angerichtet hast". Kákosy – Moussa 1998 ergänzen "(because of) what you have done in Wꜣḏwꜣḏ"; ebenso M. Wagner, Der Sarkophag der Anchnesneferibre, 2 Bände, Studien zur spätägyptischen Religion 16 (Wiesbaden 2016), Band 1: 77, die sich auf die Übersetzung von Kákosy – Moussa 1998 stützt: "nach dem, was Du in Wꜣḏwꜣḏ gemacht hast."

5 zp-2: Das erste Wort ist geschrieben wie eine Aufforderung zur Wiederholung des Vorangehenden. Die vorangehenden Sätze sind jedoch bekannt aus Spruch I der Metternichstele (Z. 1–3) und aus Parallelhandschriften dazu (siehe A. Klasens, A magical statue base (socle behague) in the Museum of Antiquities at Leiden (Leiden 1952), 37–39, 59, 99–100 (Spell VI: Z. g 10–15), mit Textsynopse): "Zurück, du, Apophis, jene Nabelschnur des Re, jene Windung der Eingeweide!" Deshalb ist zp-2: "Zweimal" sicherlich als Fehler für np(ꜣ): "Nabelschnur" zu emendieren. Kákosy – Moussa 1998, 152, 155 mit 157 Anm. (I) bleiben bei: zp 2 und verstehen das nachfolgende als: "that one who is turned back (?) from Re".

6 Kákosy – Moussa 1998, 155 übersetzen „by slaughtering“.

7 Kákosy – Moussa 1998, 152 transkribieren nur: "Gott" (mit Anm. 154, Anm. zu L.10), aber sie übersetzen "the great(?) god has power over you."

8 Kákosy – Moussa 1998, 152 übersetzen: "the slaughtering of the gods and of Heka the Great (?) ... and of Selqet."

9 Kákosy – Moussa 1998, 147, 152 übersetzen "Shed-Hat-Amun".

10 wḏḏ.t: Die Lesung ergibt sich aus den verschiedenen Parallelhandschriften (u.a. Turin Suppl. 18356; Paris Nachtefmut; Berlin ÄM 14658; Kairo JE 86115; Statue Tyszkiewicz; Horusstele Brooklyn MFA 60.73). Das senkrechte erste Zeichen ist beschädigt, aber zu schmal und gerade für $j$. Die Übersetzung und Überlegungen von Kákosy – Moussa 1998, 156, 157, Anm. (M), (N): "Is there no punishment (jdrwt), so says (jn) who makes it (i.e. the punishment?)." ist nicht länger gültig. Sie verweisen für jdr.t auf jdr.yt: "Strafe" (Wb. I, 155.4), aber meinen, dass auch ḥdr.t gelesen werden könnte. Allerdings existiert kein relevantes Wort.

11 Die syntaktische Einordnung von pri̯: "herauskommen" ist unklar und möglicherweise ist die vorliegende Textversion fehlerhaft. Kákosy – Moussa 1998, 156: "A great lamentation. The punishment (?) against your body came forth." Auf dem Sockel des Nachtefmut, Rückseite, x+3 steht: "(Du,) Rebell, das, was aus deinem Mund gekommen ist, ist gegen dich. Dein Körper wurde/ist zerstückelt."

12 Kákosy – Moussa 1998, 153 übersetzen: "Your step is turned back, and it is destroyed. Your mouth is sealed." Sie sprechen von einem "pun" (Wortspiel) (S. 157, Anm. (P)). Das Wortende von sḥtm: "vernichten" /  "versammeln" bzw. das Wort dahinter ist unleserlich. In den Textparallelen steht etwas Unklares, das J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition. Actes du colloque organisé par le musée du Louvre les 29 et 30 septembre 2000 (Paris 2002), 83–148, hier: 107, 109 (Anm. e), 146 (Abb. 19) in 11 verschiedenen Versionen dieses Satzes parallellisiert hat, wobei sie zwei Übersetzungen liefert: "Les oiseaux (?) d’une paume (?) sont rassemblés contre toi" und "les oiseaux (anseridés?) rassemblent la griffe (?) contre toi."

13 Kákosy – Moussa 1998, 153 übersetzen: "Behold, your remains (?) are (ordered for) the fire(?). What was (ordered to be) carried out against you, will befall you." Der zweite Satz lautet auf der Horusstele in der Sammlung Gandur (A. Gasse, Une stèle d'Horus sur les crocodiles. A propos du "Texte C" (Taf. VII-IX), in: Revue d'Égyptologie 55, 2004, 23–43): "Was dir passiert ist/passieren wird, ist das, was du gegen dich angerichtet hast." Auf dem Sockel des Nachtefmut, Rückseite, x+4 steht vielleicht: "Siehe, dein [zweites] Mal" (J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition. Actes du colloque organisé par le musée du Louvre les 29 et 30 septembre 2000 (Paris 2002), 83–148, hier: 107, 145 (Abb. 16, Z. x+4–5)). Der Satzanfang ist auf Horusstele Turin Suppl. 18356 und auf Horusstele Mahmud Hamza JE 86115 erhalten.

14 "Zum Kämpfer" steht bislang nur auf diesem Textvertreter. Kákosy – Moussa 1998, 156 übersetzen; "Your face is that of the Warrior." (so auch J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition. Actes du colloque organisé par le musée du Louvre les 29 et 30 septembre 2000 (Paris 2002), 83–148, hier: 108 für den Sockel des Nachtefmut, Rückseite, S. x+6: "Ta face est (celle) de ce nain de faïence, tombé sur l’eau, (x+7) pendentif au cou de Neith.").

15 Die Orthographie von ḥri̯ passt zum Verb: "sich fürchten" (so auch auf Horusstele JE 47280). A. Gasse, Une stèle d'Horus sur les crocodiles. A propos du "Texte C" (Taf. VIIIX), in: Revue d'Égyptologie 55, 2004, 23–43 versteht es jedoch als das Verb: "sich entfernen". Auf dem Sockel des Nachtefmut, Rückseite, x+7 passt die Orthographie tatsächlich zu: "sich entfernen" (J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition. Actes du colloque organisé par le musée du Louvre les 29 et 30 septembre 2000 (Paris 2002), 83–148, hier: 107, 145 (Abb. 16)).

16 Kákosy – Moussa 1998, 156 übersetzen: "I have foretold to you your carrying off(?)" und 157, Anm. (Y): "your destruction by fire". Auf der Horusstele Turin Suppl. 18356 steht stattdessen wahrscheinlich: "dein Tod".

17 Kákosy – Moussa 1998, 156 übersetzen: "I am, indeed, who acts for the gods." Vgl. Sockel des Nachtefmut, Rückseite, S. x+9: "[Ich bin] ja Er agiert für sie, die Götter" (J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition. Actes du colloque organisé par le musée du Louvre les 29 et 30 septembre 2000 (Paris 2002), 83–148, hier: 107, 145 (Abb. 16)). Auf der Horusstele Turin Suppl. 18356 steht: "Ich bin der Mächtige".

18 Unklarer Satz. Kákosy – Moussa 1998, 156 übersetzen: "Red pills of jmy nnft(?) ḫrw(??) wrt that ... Selqet gave to her son ... behind him (?) (twice) that Isis gave (to) Horus, her son. She(?) gives it to the god’s father..." Zur möglichen Kontextualisierung der Kügelchen siehe J. F. Quack, Altägyptische Amulette und ihre Handhabung, Orientalische Religionen in der Antike 31 (Tübingen 2022), 315.

19 Kákosy – Moussa 1998, 156 übersetzen: "... behind him (?) (twice)".