Horusstele des Nachtefmut

Metadaten

Wissensbereiche
Aufbewahrungsort
(unbekannt)

Ehemals (im Jahr 1980) in einer Pariser Privatsammlung (Berlandini 2002, 117, Anm. 12); Aufbewahrungsort im Jahr 2002 unbekannt.

Herkunft
(unbekannt)

Die Herkunft der Stele ist unbekannt, aber die übrigen Denkmäler von Nachtefmut sowie seine Ämter und seine Familie situieren ihn in das Umfeld der Tempel von Karnak und des Ramesseums (Payraudeau 2014, 493–499). Berlandini 2002, 114 schreibt für die Herkunft „sans doute Karnak“. Eine Horusstele des Vaters von Nachtefmut namens Djedchonsiuefanch „A“ befindet sich heute in Berlin ÄM 14658 und wurde im Jahr 1869 von Georg Ebers in Luxor angekauft (unpubliziert; Jansen-Winkeln 2007, 98, Nr. 17.18).

Datierung
von: (Epochen und Dynastien) » Pharaonische Zeit » Dritte Zwischenzeit » 22.–23. Dynastie » Osorkon II. Usermaatre-Setepenamun bis: (Epochen und Dynastien) » Pharaonische Zeit » Dritte Zwischenzeit » 22.–23. Dynastie » Harsiese Hedjcheperre-Setepenamun

Die Datierung basiert auf prosopographischen und onomastischen Informationen. Der Stelenstifter ist der Vierte Prophet des Amun Nachtefmut „A“ (Vorderseite, unter dem Streitwagen), der mit seinem „schönen Namen“ auch Djeddjehutiiuefanch „B“ (genannt auf den beiden Seitenkanten) genannt wird. Die Namen seines Vaters Djedchonsiuefanch „A“ und seiner Mutter Neschonspachered erscheinen ebenfalls auf der Vorderseite (vor bzw. hinter dem Streitwagen). Nachtefmut war mütterlicherseits der Enkel des Ersten Propheten des Amun Iuput, der ein Sohn von Pharao Scheschonq I. war. Djedchonsiuefanch „A“, der Vater von Nachtefamun „A“, hat zwei Horusstelen hinterlassen (Turin Suppl. 18356; Berlin ÄM 14658) und war aktiv unter Osorkon I. Harsiesis „C“, ein Sohn von Nachtefmut „A“, heiratete die Prinzessin Isetweret, Tochter von Pharao Harsiesis (Jansen-Winkeln 2007, 234, Nr. 36). Nachtefmut war vor allem während der Regierung von Osorkon II. tätig (Berlandini 2002, 86; Jansen-Winkeln 2007, 141–151, 234–242 (Nr. 78–85, 36–49), als Pharao Harsiesis I. zeitweilig König in Theben war (Payraudeau 2014, 53, 141).

Textsorte
Rezitation(en) » Beschwörung(en)
Inhalt

- Vorderseite: „Alle Länder, alle Fremdländer/Wüsten, alle Berge und alle Gewässer sind vereint unter den Füßen des Horus“;

- Linke Schmalseite: Eine Beschwörung von Gift mithilfe von vier Krokodilen (?)

- Rechte Schmalseite: Horusstelentext A und Metternichstele Spruch II „Beschwörung des Giftes“

- Rückseite: [Horusstelentext B und] Horusstelentext C

Vorderseite:
Eine Beschwörung von Gift und vielleicht auch von Krokodilen. Der Text fängt mit der Feststellung an, dass alle Länder, Wüsten, Gebirge und Gewässer mit ihren ganzen Bewohnern Horus, Sohn des Osiris und von Isis und Nephthys aufgezogen, unterworfen seien. Sie (d.h. Isis und Nephthys?) mögen das (durch Gift verursachte?) „Feuer“ und die „Unruhe“ in Horus (?) vertreiben. In einem Übergang von Horus zum menschlichen Schutzbedürftigen sollen sich Feinde, Untote und Widersacher vom Stelendedikanten Nachtefmut fern halten. Das Kind im Auge des Re habe Macht über seine Feinde, so wie Re Macht über seine Feinde habe. Die Feinde (in Schlangen- oder Krokodilsgestalt) sollen ihre Köpfe nicht gegen es aufrichten, denn das Udjatauge sei sein Schutz.

Linke Schmalseite:
Eine Beschwörung von Gift. Der Text ist auf vier Quellen überliefert, der Anfang sowie wichtige Übergänge in der Geschichte sind allerdings stark beschädigt. Der Text basiert auf einer oder mehreren mythologische(n) Geschichte(n), die nur aus Anspielungen bekannt ist/sind. Die Protagonisten sind der „Große Gott“ und „diese Göttin“, außerdem mehrere Krokodilgötter, Schlangen, ein ꜥpnn-Tier (medizinisch gegen Schlangenbisse verwendet) und ein personifiziertes „Gift“. Der „Große Gott“ dürfte der Schöpfer- oder Sonnengott sein, die „Göttin“ ist die Tochter des Urgottes Nun. Am Anfang des Textes wird die Göttin eingeführt, sie habe mit Hitze, Feuer und Flammen zu tun und die Nubier berichten es, wenn sie wütend sei. Der „Große Gott“ sehe die Göttin, als sie sich wasche, und sei von ihr sehr angetan. Allerdings scheine sie seine Gefühle nicht zu erwidern. Daraufhin fordere der „Große Gott“ mehrere Krokodile, darunter eine Vierergruppe, welche auf der Vorderseite der Horusstele abgebildet ist, auf, die Göttin einzuschüchtern, damit er sie retten könne und sich ihr Herz ihm zuwende. Im anschließenden Teil spielen Schlangen und weiteres Gewürm eine negative Rolle in Bezug auf die Göttin. Infolgedessen verlieren sie ihr haariges Fell, werfen ihre Haut ab und ihre Arme und Beine werden abgeschnitten (Aitiologie zur Schlangengestalt). Die Göttin scheint von (Schlangen?)-Gift befallen zu sein. Sie oder die Gift-Entität werde vom Großen Gott wiederbelebt. In einem Dialog zwischen dem „Großen Gott“ und der Gift-Entität wird dies weiter ausgeführt. Am Ende werde das Gift im Körper des Stelendedikanten Djeddjehutiiuefanch [irgendwie] unschädlich gemacht. Nach dem Ende des Spruchs steht auf pBM EA 9997 ein Verwendungshinweis: Der Spruch oder eine Zeichung sei auf das Herz des Patienten zu legen. Die Darstellungen oder Namen von vier Krokodilen seien in Ocker auf eine neue Schale zu schreiben, welche mit süßem Bier [gefüllt] und dann vom Patienten getrunken werde.

Rechte Schmalseite:
Horusstelentext A: Ein von Thoth ausgesprochener Spruch zur „Verehrung“ des Horus, um ihn zu „verklären“. Thoth begrüßt den jugendlichen Horus und bittet ihn, dass er mit seiner Magie und seinen Zaubersprüchen kommen möge, um die gefährlichen Tiere in der Wüste, im Wasser und in den Höhlen abzuwehren und um das Gift im Patienten zu beschwören. Er möge den Patienten wiederbeleben, damit Horus‘ Ansehen entstehe und er als Horus-Sched („der Retter“ oder „der Beschwörer“) angerufen werde.
Metternichstele Spruch II: Spruch gegen Schlangengift: Ein Patient sei von einer Schlange gebissen worden. Ein anonymer Magier beschwört das Gift: Es solle ausfließen, denn es sei schwach, feige und blind. Der Magier beruft sich auf Horus, der seinerseits das Gift mit seiner Magie beschworen, bestraft und ausgespuckt habe. Horus ist hier nicht der hilfsbedürftige Patient, sondern der siegreiche Zauberer. Inhaltlich besteht der Spruch aus zwei Teilen. Im ersten Teil wird das Gift angesprochen und als unschädlich beschworen. Im zweiten Teil wird der Patient angesprochen: Er solle sich geheilt wieder erheben. Zum Schluss wird das Gift noch einmal aufgefordert auszufließen.

Rückseite:
Horusstelentext C: Der Spruch setzt Horusstelenspruch B fort und ist ebenso hauptsächlich zum Schutz vor Krokodilen gedacht. Zunächst wird der Sonnengott, der aus der Unterwelt und dem Urwasser hervorgekommen ist, angesprochen, dass seine Barkenmannschaft zu ihm geeilt sei. Dann wird das Krokodil Maga aufgefordert, sich zurückzuziehen unter Androhung eines Übels, das in einem mythischen Ort Wadjwadj gegen das Krokodil angerichtet werde. Auch ein schlangenartiges Wesen, ein Darm der Eingeweide, eine Nabelschnur, wird aufgefordert, sich von Re zurückzuziehen, denn der anonyme Magier wisse, was es getan habe (vgl. Apophis als Nabelschnur des Re). Dann wird erneut das Krokodil Maga aufgefordert, sich diesmal Osiris, der auf dem Wasser ist, nicht zu nähern, ansonsten werde das Krokodil geblendet und zurückgetrieben. Wenig später sei Maga gefallen und habe keine Macht über die Pferde und das Vieh des Verstorbenen Djeddjehutiiuefanch, wenn es auf dem Wasser sei (und natürlich auch nicht über den Verstorbenen selbst, der mit Osiris gleichgesetzt wird). Es folgen zwei unklare mythologische, auf Heliopolis bezogene Passagen mit einem lauten Schrei im Haus der Neith und einem Wehklagen des Katers wegen etwas, das Maga getan habe und das vom Schöpfergott nicht angeordnet worden sei. Dem Rebellen (Maga) wird seine Zerstücklung und sein zweites Mal (die endgültige Vernichtung?) angedroht. Der Magier identifiziert sich anschließend mit den Göttern Chnum (der mit einer Botschaft von Sepa aus Heliopolis kommt) und Iniaf. Die Götter Mechentienirti und Ruti werden angerufen, die ihre Aufmerksamkeit auf einen Zwerg aus Fayence, der ins Wasser gefallen ist, richten sollen. Zwei weitere Krokodile namens Imeny und Senemra erscheinen im Text. Sie sollen sich vom Gott fernhalten, wenn dieser sich im Wasser reinige, und sich vor dem Gottesleib hüten, ansonsten drohe der Tod oder die Verschleppung.

Ursprünglicher Verwendungskontext

Sternberg-el Hotabi 1999, I, 81 hält es für möglich, dass diese Horusstele sowie weitere ähnliche vom Dedikanten nach einem „geglückten „Karriereaufstieg“ oder nach einer überstandenen Krankheit aus Dankbarkeit im Tempel aufgestellt wurden.“

Material
Nicht Organisch » Stein » Kalkstein
Objekttyp
Artefakt » Schriftmedien » Stele » Horusstele / Horuscippus
Technische Daten

Horusstele, von der nur die unteren 2/3 des Sockels erhalten sind. Der obere Bereich des Sockels sowie die Darstellung von Horus auf den Krokodilen mit deren Rückenplatte fehlen. Der Sockel ist rechteckig im Querschnitt, d.h. ohne eine vorgewölbte Vorderseite, und misst 24,4 cm (Breite) bei 18 cm (Tiefe/Dicke). Die aktuelle Höhe beträgt noch 17,8 cm (Berlandini 1980, 236, Anm. 2; Berlandini 2002, 117, Anm. 12). Nimmt man die zeitgenössische Horusstele des Pascherienaset (sog. Horusstele Mahmud Hamza, Kairo JE 86115, jetzt Alexandrien BAAM 594) als Vergleichsobjekt (52 cm hoch, 22 cm breit, 16 oder 20 cm tief/dick; Sockelhöhe ca. 20 cm), könnte unsere Stele ursprünglich bis zu 60 cm hoch gewesen sein. Die Vorderseite des Sockels ist mit drei Registern dekoriert: oben eine Streitwagenszene, in der Mitte eine Reihe von 8 oder 9 hockenden Gottheiten, unten drei Zeilen Text. Die beiden Schmalseiten sind mit jeweils 8 Kolumnen Text versehen. Auf der Rückseite haben sich die unteren 9 Textzeilen erhalten. Berücksichtigt man die Länge der Lücken in den Texten auf den beiden Schmalseiten, könnten die Schmalseiten gleichmäßig bis zum oberen Ende der Stele fortgelaufen sein, mit jeweils 8 gleich langen Textkolumnen (bei den meisten Horusstelen sind die vorderen Textkolumnen so hoch wie der Sockel und nur die hinteren laufen entlang der Rückenplatte hinter der Horusfigur bis zur Spitze fort). Dann wäre eine dicke, massive Stele zu rekonstruieren, oder die Figur von Horus auf den Krokodilen wäre tief eingeschnitten und über die volle Höhe seitlich von Stegen umrahmt gewesen, in etwa vergleichbar mit Horusstele Kairo CG 9402 (ca. 3. Jh. v. Chr.).

Schrift
Hieroglyphen

Eingraviert.

Bearbeitungsgeschichte

Das Stück war Berlandini seit 1980 bekannt, sie veröffentlichte es 2002. Seitdem wurde es vor allem wegen der Streitwagenszene mehrfach erwähnt (Aufrère, Gerke, Pietri).

Editionen

- Berlandini 2002: J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition. Actes du colloque organisé par le musée du Louvre les 29 et 30 septembre 2000 (Paris 2002), 83–148.

Literatur zu den Metadaten

- Aufrère 2013: S. H. Aufrère, Serpents, magie et hiéroglyphes. Études sur les noms d’ophidiens d’un ensemble de cippes d’Horus de Thèbes et d’ailleurs (époque libyenne), in: Égypte Nilotique et Méditerranéenne 6, 2013, 93–122, hier: 98–99, 104.

- Berlandini 1980: J. Berlandini, Une stèle d’Horus sur les crocodiles du supérieur des prêtres de Sekhmet, Padiimennebnesouttaouy, in: Cahiers de Karnak VI, 1973–1977, Le Caire 1980, 235–245, hier: 236, Anm. 2 und 238, Anm. 2.

- Berlandini 1998: J. Berlandini, Bès en aurige dans le char du dieu-sauveur, in: W. Clarysse – A. Schoors – H. Willems (Hrsg.), Egyptian Religion. The Last Thousand Years. Studies Dedicated to the Memory of Jan Quaegebeur. Part I (= Orientalia Lovaniensia Analecta 84) (Leuven 1998), 31–55, hier: 41, Anm. 40 und 55, Taf. 8.1.

- Gerke 2014: S. Gerke, Der altägyptische Greif. Von der Vielfalt eines „Fabeltiers“, Beihefte zu den Studien zur altägyptischen Kultur 15 (Hamburg 2014), 206, Nr. 138.

- Jansen-Winkeln 2007: K. Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit II: Die 22.–24. Dynastie (Wiesbaden 2007), 151, Nr. 18.85.

- Payraudeau 2014: F. Payraudeau, Administration, société et pouvoir à Thèbes sous la XXIIe dynastie bubastite, 2 Bände, Bibliothèque d'Étude 160, Le Caire 2014, Bd. II, 493, Nr. 135.

- Pietri 2020: R. Pietri, „Horus-Shed hunting in his chariot“: two forgotten monuments, in: Studien zur altägyptischen Kultur 49, 2020, 179–190 und Taf. 8–9, hier: 180–181, Anm. 12.

- Sternberg-el Hotabi 1999: H. Sternberg-el Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen, 2 Bände, Ägyptologische Abhandlungen 62 (Wiesbaden 1999), Bd. I: Textband, 81, 83; Bd. II: Materialsammlung, 82.

Eine vollständige Bibliographie finden Sie hier.

Autoren
Dr. Peter Dils
Autoren (Metadaten)
Dr. Peter Dils

Übersetzung und Kommentar

Vorderseite1 (Textzeilen A–C)

Streitwagenszene

[A.1, vor der Streitwagenszene] [... ... ...], Sohn des vierten Proph]eten des Amun Djedchonsiuefanch, des Gerechtfertigten.
[hinter der Streitwagenszene] [... seine Mut]ter Neschonspachered, die Gerechtfertigte.
[über einer Schlange] (eine Schlangenbezeichung) „die Scharfe“.

1 Bearbeitung: Berlandini 2002, 87–97.

Götterreihe1

[B.1, hockender, menschenköpfiger Gott] Geb.
[hockender, menschenköpfiger Gott] Hu.
[hockender, menschenköpfiger Gott] Sia.
[hockender, krokodilsköpfiger Gott] Der Gefräßige2.
[B.5, hockender, krokodilsköpfiger Gott] Der Schädliche/Gefährliche3.
[hockender, krokodilsköpfiger Gott] Der Vereiniger/Sammler4.
[hockender, krokodilsköpfiger Gott] Der Fallensteller (?)5.

1 Acht hockende, männliche und krokodilsköpfige Götter sind hinter einer Kobra dargestellt. Der erste von ihnen mit Menschenkopf und Kappe des Ptah trägt keine Beischrift, die übrigen sieben werden mit Namen genannt.

 2 Sknt: Laut Berlandini 2002, 91 erinnert der Name an die Wurzel skn: „être avide“ (Wb. 4, 314.9–10: „gierig, gefrässig o.ä.“). Auf Papyrus BM EA 9997, Kol. II, der diese Vierergruppe von Krokodilgöttern auflistet, ist sknt aufgrund einer Verwirrung im Hieratischen zu sty umgedeutet worden. Vgl. C. Leitz, Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Band VI. s, Orientalia Lovaniensia Analecta 115 (Leuven/Paris/Dudley, MA 2002), 664b zu skn, 687c–688a zu sty.

3 Swy: Laut Berlandini 2002, 91 die Bezeichnung eines Krokodils; abgeleitet von sw: „dangereux, malfaisant“ (Wb. 4, 59.16–17: „schädlich sein“; D. Meeks, Année lexicographique. Égypte ancienne. Tome 2. 1978, 2. Auflage (Paris 1998), 78.3368: „être dangereux, dommageable“). Belegt auf Papyrus BM EA 9997, Kol. II.2 und III.8 (C. Leitz, Magical and Medical Papyri in the British Museum, Papyri in the British Museum VII (London 1999), Taf. 2 und 3) als swy/swj. Vgl. C. Leitz, Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Band VI. s, Orientalia Lovaniensia Analecta 115 (Leuven/Paris/Dudley, MA 2002), 204c.

4 Sꜣq: Der Vereiniger/Sammler. Laut Berlandini 2002, 91 von der Wurzel sꜣq: „rassembler, réunir“ abgeleitet; belegt auf Papyrus BM EA 9997, Kol. II.3 und III.11 (C. Leitz, Magical and Medical Papyri in the British Museum, Papyri in the British Museum VII (London 1999), Taf. 2 und 3). Vgl. C. Leitz, Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Band VI. s, Orientalia Lovaniensia Analecta 115 (Leuven/Paris/Dudley, MA 2002), 160b–c.

5 jbṯ: Laut Berlandini 2002, 91–92 vielleicht von der Wurzel jbṯ: „piéger“, „mit einer Falle fangen“ abgeleitet. Belegt auf Papyrus BM EA 9997, Kol. II.3, 3–4 und III.11 (C. Leitz, Magical and Medical Papyri in the British Museum, Papyri in the British Museum VII (London 1999), Taf. 2 und 3) als jbr.y, das von einer semitischen Wurzel „rivière“ abgeleitet sein könnte. Vgl. C. Leitz, Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Band I. y, Orientalia Lovaniensia Analecta 110 (Leuven/Paris/Dudley, MA 2002), 214b. 

Alle Länder usw. sind unter den Füßen des Horus

[C.1] Alle (fruchtbaren) Länder und alle Fremdländer/Wüsten, alle Berge und alle Gewässer (sowie) ihre Bewohner (oder: das, was in ihnen ist) sind vereint unter den Füßen des Horus, Sohn des Osiris, mit dem Isis schwanger war und mit dem Nephthys begattet war.
Mögen sie dein (d.h. des Horuskindes) Feuer (d.h. der fiebrige/erhitzte Zustand in dir) vertreiben, mögen sie deine (durch Gift verursachte) Unruhe beseitigen.2
Die mꜣ-Pflanze (?) ist gegen (?) dich!3 Zweimal (zu sagen)!
(Oh ihr,) Feind, Feindin, Toter, Tote4, Widersacher, Widersacherin, ihr sollt zurückweichen von dem Propheten des Amun Nachtefmut, dem Gerechtfertigten.
Der Jüngling (?), der im Auge des Re ist, er ist mächtig gegen seine Feinde, so wie Re Macht hat über [seine] Feinde.
Erhebt nicht euer Gesicht gegen ihn, (ihr) seine Feinde! Das Udjatauge ist [sein (?)] Schutz (oder: der Schutz [seines Körpers]).

1 Bearbeitungen: 
- Sternberg-el Hotabi 1999, I, 48–51.
- Berlandini 2002, 93–97, 136–137.
C. A. R. Andrews, An Unusual Source for Magical Texts, in: A. Leahy – J. Tait (Hrsg.), Studies on Ancient Egypt in Honour of H. S. Smith, Occasional Publications 13 (London 1999), 11–15, hier: 13–14.

2
 Laut Berlandini 2002, 95–96, Anm. (c) und Sternberg-El Hotabi 1999, I, 50, Anm. (d)–(e) wird hier das Horuskind angesprochen und es werden deshalb der erhitzte/fiebrige und unruhige Zustand des Kindes und nicht der Gluthauch des Giftes eines männlichen Angreifers sowie die von seinem Gift verursachte Störung beseitigt.
 
3 In manchen Textvertretern wird dieser Satz um zwei weitere Entitäten verlängert (CG 9403; CG 9430; Horusstele aus Atfih (M. A. El-Tonssy, A Horus Cippus from Atfih, in: Annales du Service des Antiquités de l'Égypte 86, 2012, 157–177, hier: 163, Rückseite, Z. 16–17)), die mit einem Pflanzendeterminativ versehen sind (beschädigt auf MMA 44.4.54). Es ist daher möglich, dass mꜣ ebenfalls eine Pflanzenbezeichnung ist. Vgl. Berlandini 2002, 96, Anm. (d).

4 Berlandini 2002, 96, Anm. (e) liest statt mwt mwt.t: „Toter, Tote“ die Krankheitsentitäten ns und ns.t, die auch gemeinsam mit ḏꜣ.yw ḏꜣ.yt: „Widersacher, Widersacherin“ vorkommen, allerdings viel seltener. Die Schreibung spricht eher für die hier angegebene Lesung.

Linke Seite1 (Textzeile D)

Beschwörung von Gift2

[D.1] [... ... ...] sie hat ihr wꜥb-Kleid [abgelegt]. Der große Gott sah [sie], indem sie mit allem, was sie erschaffen hatte (oder: was für sie erschaffen wurde; oder: in ihrer ganzen Gestalt), ⸢verschönert⸣ (?) war.3Ihr Körper war 〈gemäß〉 der N[orm] (d.h. perfekt). 
Es bedeutete, dass sein [Herz nach der Göttin verlangte, ... ... ...
... ... ...]
Du sollst gegen sie (i.e. gegen die Göttin) krokodilartig [losschießen (?)] in diesem deinem Namen von Seti/Senkti-Krokodil4. Du sollst gegen sie vorgehen in deinem Namen von Suy-Krokodil5. [Du sollst dich gegen sie zusammennehmen in deinem Namen von Saq-Krokodil6. Du sollst gegen sie ... in deinem Namen Ibery-Krokodil7.

1 Objektperspektive.
Synoptische Bearbeitung (ohne Horusstele New York MMA 44.4.54): Berlandini 2002, 142 (Abb. 12).

Textsynopse aus der Horusstele des Nachtefmut, Papyrus BM EA 9997, Kol. I.11–III.9 (C. Leitz, Magical and Medical Papyri in the British Museum, Papyri in the British Museum VII (London 1999), Taf. 1–3), der Horusstele Philadelphia E 12.514 (unpubl.; Foto bei Sternberg-El Hotabi 1999, II, 126, Taf. VI.d) und Chicago Field Museum 31737 (R. K. Ritner, Horus on the Crocodiles: A Juncture of Religion and Magic in Late Dynastic Egypt, in: J. P. allen et al. (Hrsg.), Religion and Philosophy in ancient Egypt, Yale Egyptological Studies 3 (New Haven 1989), 103–116, hier: 112–113), aber ohne die Horusstele New York MMA 44.4.54 (unpubl.; Sternberg-El Hotabi 1999, I, 50, 81, 84, 87; II, 72–73). 

3 Berlandini 2002, 102, Anm. (a), übersetzt (S. 100): „[elle?] voit le grand dieu res[tauré?] avec tout ce qu’elle a crée.“

4 snk.tj: Gleiche Graphie auf der Horusstele Philadelphia E 12.514. Auf Papyrus BM EA 9997, Kol. II.2 steht sty: „Seti“, wobei sich die Gruppe snk: „Senk“ als Fehllesung aus der hieratischen Schreibung von sty erklärt. Für das Wortspiel siehe M. A. Stadler, Verbesserungsvorschläge zu den magischen Papyri British Museum EA 9997+10309 und EA 10042 (magischer Papyrus Harris), in: Göttinger Miszellen 192, 2003, 101–105, hier: 101102, der allerdings im ersten Wort den Namen eines Heilmittels sucht. Siehe auch Stegbauer, im TLA-Kommentar für die Interpretation von sty als Verbform. Auf der Vorderseite der Horusstele des Nachtefmut wird das erste Krokodil skn.t: „Senkti“ genannt. Berlandini 2002, 91, 100 versteht snk als das Adjektivverb „être obscur“ und übersetzt daher als: „tu es dissimulé“.

5 Auf der Vorderseite der Horusstele des Nachtefmut wird das zweite Krokodil Suy genannt.

6 Auf der Vorderseite der Horusstele des Nachtefmut wird das dritte Krokodil Saq genannt.

7 Auf der Vorderseite der Horusstele des Nachtefmut wird das vierte Krokodil Ibet genannt. Für das Wortspiel siehe M. A. Stadler, Verbesserungsvorschläge zu den magischen Papyri British Museum EA 9997+10309 und EA 10042 (magischer Papyrus Harris), in: Göttinger Miszellen 192, 2003, 101–105, hier: 101102, der allerdings im ersten Wort den Namen eines Heilmittels jbr-Salbe sucht. Siehe auch Stegbauer, im TLA-Kommentar für Interpretationen von jbr als Verbform. Berlandini 2002, 91, 100 versteht jbr als eine Verstümmelung von jbṯ (so der Name des Krokodilgottes auf der Vorderseite) und übersetzt daher: „tu pièges (?)“.

...,] indem sie auf dem Wasser hinausgegangen ist. Ihr Körper bebte. Sie hat angeordnet mit/als (?) ... vor ihrem Gesicht, wie wenn der Sturmwind hervorkommt, wie wenn aufblitzt (?) (oder: wie ein Meteor/Blitz) [... ... ... die Hitze ihres Feuers] ist in ihre Körper eingetreten. Sie hat die Haare, die auf ihren Rücken sind, ausgerissen. Sie hat die Haut auf/von (?) ihren Körpern eingesammelt.1 (So) geschah das Abwerfen [D.5] [der Hauthülle (?) durch die Schlangen. ... ... ...
Kaum hat] er ihren Körper im Zustand des Aufgefressenwerdens [vorgefunden], da litt der Gott bzw. sein Herz ihretwegen/deswegen auch schon. Er hat Unheil verhängt gemäß dem, was sie getan hatten. [Er] sagte [... ....
Das Gift steht aufrecht / hält an / bleibt stehen] im Leben. Blockiert/vergolten wurde das (vom Gift ausgehende?) Gemetzel2, das in ihrem Körper ist.
Der große Gott, er sagt zu ihr: „(Oh) Gift, s[iehe ... ... ...]“
Sie sind vor ihm herausgekommen. Nicht wird einer (mask.) sich geschlechtlich mit einer (fem.) von ihnen vereinigen bis in aller Ewigkeit.
Der große Gott, er gesellt sich (?) [... ... ...
... ... ...] ewiglich. Es ist N[un] (?)3, der Große, der Vater (?) der Götter, der ... ... ...4 dieses Gift im ganzen Körper des Djeddjehuti[iuefanch.]

1 Unklar. Berlandini 2002, 101 liest: „Ils (?) rassemblent la peau le jour où leurs membres se transforment en [...]“.

2
 Berlandini 2002, 101 erwägt, „la graisse“ zu lesen (so auch schon C. Leitz, Magical and Medical Papyri in the British Museum, Papyri in the British Museum VII (London 1999), 7).

3 Die Lesung „Nun“ nach einem Vorschlag von Berlandini 2002, 103, Anm. (t).

4 Unklare Spuren. Berlandini 2002, 102, 103, Anm. (ux) vermutet : „die verschlucken (?) das Wasser (?) ... des Körpers (?) des Giftes“.

Rechte Seite1 (Textzeile E)

Horusstelentext A (= Metternichstele Spruch 10

[E.1] [Sei gegrüßt, du Gott, Sohn eines Gottes! Sei gegrüßt, du Erbe, Sohn eines Erben! Sei gegrüßt, du Stier, Sohn eines Stieres, den die göttliche Kuh geboren hat! Sei gegrüßt, du Horus, der aus Osiris hervorgegangen ist, den Isis, die Göttliche/Göttin, geboren hat!
Besprich (?) für mich mit deinem Namen! Beschwöre für mich mit deiner Magie! Besprich für mich] mit deinen Zaubersprüchen! Rezitiere für mich mit den [Wor]ten, die du erschaffen/ersonnen hast.
[Es sind die] ⸢kunstfertigen Formeln⸣, [die in deinem Mund sind, die dein Vater Geb dir anvertraut hat, die deine Mutter Nut/Isis dir gegeben hat, die dein Bruder, der Vorsteher von Letopolis, dir gelehrt hat, um deinen zꜣ-Schutz zu bereiten, um] deine mk.t-Protektion/Sicherheit [zu wiederholen, um das Maul von jedem giftigen Gewürm zu verschließen, das in der Luft (wörtl.: Himmel) ist, das auf dem Land ist], das im Wasser ist, um die Menschen wiederzubeleben, um die Götter zufriedenzustellen, um Re mit [deinen Lobpreisungen/Gebeten] zu verklären.
[Komme zu mir! Beeile dich, beeile dich an diesem Tag / heute, so wie (wenn) du das Steuerruder im Gottesschiff bedienst. Mögest du für mich alle Löwen in der Wüste, alle Krokodile im Fluss, alle beißenden (Schlangen)Mäuler in ihren Höhlen abwehren.] Mögest du sie [machen] wie einen Kieselstein des Wüstenplateaus, wie das Bruchstück eines Topfes (= eine Topfscherbe) [auf/entlang] der Straße.
[Mögest du das/dieses (hier vorliegende) Gift beschwören, das in jedem Glied des ... ist. Hüte dich, dass deine Worte] des[wegen (oder: seinetwegen, d.h. des Giftes wegen) lächerlich gemacht (oder: weggelacht) werden.]
Siehe, ich rufe heute mit/in deinem Namen an. Mögen für mich [dein] Ansehen [E.5] [und deine Magie] entstehen!
[Erhöhe für mich deine wirksamen Zaubersprüche! Mögest du den wiederbeleben, der eine beengte Kehle hat. Möge dir Lobpreis gegeben werden durch die Untertanen. Möge Maat in deiner Gestalt (oder: wegen deines Wesens) gepriesen werden. Möge jeder Gott, der] wie du [ist, angerufen werden.]
Siehe, ich rufe heute deinen Namen (als): „Ich bin Horus, der Retter/Beschwörer.“

1 Objektperspektive.
Bearbeitung: Berlandini 2002, 104-106, 143 (Abb. 13–14).

Metternichstele Spruch 2: „Spruch gegen das Gift / Beschwörung des Giftes“

[Fließe aus, (oh) Gift! Komm! Geh hinaus auf den Boden! Horus hat dich beschworen, er hat dich bestraft/zerschnitten, er hat dich ausgespuckt. Du wirst nicht nach oben aufsteigen können, (du), der nach unten niedergetrampelt worden ist. (Du Gift,) das schwach ist, du kannst nicht stark sein. (Du Gift,) das fei]ge ist, du kannst nicht kämpfen. (Du Gift,) das blind ist, du kannst nicht sehen. (Du Gift,) das mit dem Kopf nach unten hängt, [dein Gesicht kann sich nicht erheben. (Du Gift,) das umherzieht, du kannst den Weg nicht finden. (Du Gift,) das gequält darniederliegt, du kannst dich nicht freuen.
Das/dieses Gift], das in Jubel war, dessentwegen das Herz der Leute/Masse gequält darniederlag (?): [Horus hat es mit seiner Magie/Ba-Macht] getötet. [Wer (zuvor) gequält darniederlag (?), ist (jetzt) euphorisch.
Steh doch auf, der (du) im Todesschlaf bist! Horus hat dich (?) 〈als〉 Lebenden (?) wiederholt.] Der als (auf der Trage) Aufgeladener/Transportierter gekommen ist, er ist aus eigener Kraft hinausgegangen, (denn) Horus hat den, der ihn gebissen hat, gefällt.
Wende dich ab, (oh) (männliche) Schlange!] Nimm weg dein Gift, das in jedem Glied des Djedthothiuefanch, des Gerechtfertigten, ist! Siehe, die Magie des Horus ist stark/siegreich gegen [dich].

Rückseite1 (Textzeile F) 

Horusstelentext C

[... ... ...]
[... ... ...]
[F.x+1] [Hüte dich, Maga! Man ist wachsam gegen dich in Heliopolis. Du bist ge]fall[en! Zurück, zurück! Du wirst keine] Macht über [ihn] haben (oder) über irgendeinen (seiner) Leute, [irgendeines seiner] Pferde, über irgendeines seines Kleinviehs auf dem [Fluss].
Eine schreiende Stimme ist im Tempel der Neith. Ein wehklagendes Wehklagen (kommt) aus dem Maul des Katers (oder: der Katze) [wegen dessen], was Maga getan hat. Es ist nicht etwas, was von dem Der-es-gemacht-hat (= dem Schöpfergott?) angeordnet worden ist.
(Du,) Rebell, das, was aus deinem Mund gekommen ist, ist gegen dich2, so dass dein Körper zerstückelt wurde/ist. Hüte [dich,] Rebell! Der Herr (?), er hat dein Voranschreiten behindert.3 Die Vögel ...?... wurden eingesammelt gegen dich.4 Siehe, dein [zweites] Mal ist dir zugestoßen [F.x+5] wegen/als (?) jenes, was gegen dich getan worden ist. Weiche doch von mir zurück!
Ich bin Chnum. Ich bin [aus Heliopolis] gekommen mit einer Botschaft (oder: einem Auftrag) von Sepa.
[Ich] bin Ini-a-ef (Der-seinen-Arm-bringt/holt).
Oh Chentienirti, oh Ruti! (Richte) deine Aufmerksamkeit (wörtl.: dein Gesicht) auf diesen Zwerg aus Fayence5, der ins Wasser gefallen ist, den Halsschmuck der Neith! Halte dich fern von ihm!
Dein Gesicht wird {ausfließen/zugrunde gehen} 〈erblinden〉, (oh) Imeny-Krokodil in der Flut. Du sollst [dein Voranschreiten] hemmen, [(oh) Senem-em-ra-Krokodil!]6 Halte dich fern von dem Gott, wenn er sich reinigt! Hüte dich vor diesem Gotteskörper!
[Ich habe dir dein Abgeschleppt-werden / deinen Tod] angekündigt.7 [Ich bin] ja (?) (der Gott namens) Er-arbeitet-für-sie.8

1 Bearbeitung: Berlandini 2002, 106–112 und 144–145 (Abb. 15–16).

2 Berlandini 2002, 107 versteht anders: „Que l’ennemi issu de (?) ta bouche [soit] contre toi!“ Hat das Krokodil Maga in etwas gebissen (den Körper des Osiris?), das aus seinem Maul kommt und jetzt gegen ihn ist?

3 Berlandini 2002, 107 trennt anders ab und versteht: „Tout ennemi (du dieu?) est surveillé (?)! Qu’il (le dieu?) entrave ta marche!“ Ob man: „dein Feind ist wachsam, er hat dein Voranschreiten behindert“ übersetzen sollte?

4 Berlandini 2002, 107, 109 (Anm. e) und 146 (Fig. 19) hat 11 verschiedene Versionen dieses Satzes parallellisiert und liefert zwei Übersetzungen: „Les oiseaux (?) d’une paume (?) sont rassemblés contre toi“ und „les oiseaux (anseridés?) rassemblent la griffe (?) contre toi.“

5 Entweder liegt ein Identitätssatz vor: „Dein Gesicht ist (das des) Zwerges, ...“ (so L. Kákosy – A. M. Moussa, A Horus Stela with Meret Goddesses, in: Studien zur altägyptischen Kultur 25, 1998, 143–159 und Taf. 2–5, hier: 156; L. Kákosy, Egyptian Healing Statues in Three Museums in Italy (Turin, Florence, Naples), Catalogo del Museo Egizio di Torino. Serie prima. Monumenti e testi 9 (Torino 1999), 160; Berlandini 2002, 108: „Ta face est (celle) de ce nain de faïence...“.) oder eine Aufforderung: „(Richte) dein Gesicht auf den Zwerg, ...!“ In späteren Textversionen wird der Zwerg angerufen (A. Gasse, Une stèle d'Horus sur les crocodiles. A propos du "Texte C" (Taf. VII-IX), in: Revue d'Égyptologie 55, 2004, 23–43, hier: 28).

6 Ergänzt gemäß der Horusstele im Museum of Seized Antiquities (L. Kákosy – A. M. Moussa, A Horus Stela with Meret Goddesses, in: Studien zur altägyptischen Kultur 25, 1998, 143–159 und Taf. 2–5, hier: 151, Taf. 2). Auf der Horusstele in der Sammlung Gandur (A. Gasse, Une stèle d'Horus sur les crocodiles. A propos du "Texte C" (Taf. VII-IX), in: Revue d'Égyptologie 55, 2004, 23–43, hier: 28) steht: „Dein Voranschreiten wurde gebremst, oh Rebell“ (oder als Imperativ „Bremse dein Voranschreiten, oh Rebell“).

7 Auf der Horusstele im Museum of Seized Antiquities (L. Kákosy – A. M. Moussa, A Horus Stela with Meret Goddesses, in: Studien zur altägyptischen Kultur 25, 1998, 143–159 und Taf. 2–5, hier: 156) steht: „dein Abschleppen“ oder „dein Verbrennen“. Auf der Horusstele Turin Suppl. 18356 (L. Kákosy, Egyptian Healing Statues in Three Museums in Italy (Turin, Florence, Naples), Catalogo del Museo Egizio di Torino. Serie prima. Monumenti e testi 9 (Torino 1999)) steht: „Ich habe dir deinen Tod angekündigt.“

8 Auf der Horusstele im Museum of Seized Antiquities (L. Kákosy – A. M. Moussa, A Horus Stela with Meret Goddesses, in: Studien zur altägyptischen Kultur 25, 1998, 143–159 und Taf. 2–5, hier: 156) steht: „I am, indeed, who acts for the gods.“ Auf der Horusstele Turin Suppl. 18356 (L. Kákosy, Egyptian Healing Statues in Three Museums in Italy (Turin, Florence, Naples), Catalogo del Museo Egizio di Torino. Serie prima. Monumenti e testi 9 (Torino 1999)) steht: „Ich bin der Mächtige, ein Er-arbeitet-für-die-Götter“.