smt-Droge

smt: Eine unbekannte Droge; sicher nicht feminin, wie Germers Transkription suggeriert (R. Germer, Untersuchung über Arzneimittelpflanzen im Alten Ägypten. Dissertation zur Erlangung der Würde des Doktors der Philosophie der Universität Hamburg (Universität Hamburg 1979), 183; vgl. auch G. Charpentier, Recueil de matériaux épigraphiques relatifs à la botanique de l’Égypte antique (Paris 1981), Nr. 951), sondern der Schreibung nach maskulin. H. Grapow – H. von Deines, Wörterbuch der ägyptischen Drogennamen, Grundriß der Medizin der alten Ägypter VI (Berlin 1959), 442 vermutet ein Harz oder eine tpnn-, d.h. Kreuzkümmel-ähnliche Frucht. Germer, a.a.O. 183–184 enthält sich eines Identifizierungsversuches. L. Manniche, An Ancient Egyptian Herbal, Second Impression (London 1993), 166 erwähnt Dioskurides II 184, wo der Kresse (von Dioskurides Κάρδαμον genannt) der ägyptische Name Σεμέθ zugeschrieben wird. Daher identifiziert sie, wie schon Charpentier, smt mit Lepidum sativum. J. Berendes, Des Pedanios Dioskurides aus Anazarbos Arzneimittellehre in fünf Büchern (Stuttgart 1902), 236 merkt allerdings an, dass die von Dioskurides in II 205 unter Ἴβηρις (nach II 184 eine andere Bezeichnung von Κάρδαμον) gegebeneBeschreibung der fraglichen Pflanze eher auf die Orientalische Kresse (Erucaria aleppica Gärtn.) als auf Lepidum sativum passen würde. Diese letztere Kresse kommt in Ägypten nicht vor. Vgl. R. Germer, Handbuch der altägyptischen Heilpflanzen, Philippika 21 (Wiesbaden 2008), 115, die in smt ein pflanzliches Produkt vermutet, ohne dies weiter einzugrenzen. Die Schreibung mit zusätzlichem Ohr-Klassifikator könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Drogenbezeichnung vom Wortfeld smt: „hören, lauschen“ abgeleitet ist, ohne dass sich anhand der wenigen Belege Benennungsgrund oder -motiv für die Droge feststellen ließe.

Dr. Lutz Popko