qꜣꜣ: Mit Mineralienklassifikator und Pluralstrichen, einmal mit einem Getreidekorn(?), geschrieben. Wohl vom gleichradikaligen qꜣꜣ mit Pflanzenklassifikator zu trennen, so jedenfalls H. Grapow – H. von Deines, Wörterbuch der ägyptischen Drogennamen, Grundriß der Medizin der alten Ägypter VI (Berlin 1959), 510–511, wohingegen Wb 5, 5.8 eine Zusammengehörigkeit dieser beiden Wörter nicht auszuschließen scheint. Das Wort qꜣꜣ mit Mineralienklassifikator ist jedenfalls eine unbekannte Droge und wird vom ꜥr.w-Baum, der šnḏ.t-Dornakazie und der nh.t-Sykomore genannt. Einmal, in Eb 71 = Eb 65, wechselt es mit kꜣ.w, das wohl unreife Früchte bezeichnet, weswegen naheliegt, auch in qꜣꜣ eine besondere Art Früchte zu sehen. Wie so oft in der Materia medica ist nicht sicher zu entscheiden, ob die Pluralstriche zur Klassifizierung (etwa eines Kollektivums) gehören oder grammatische Pluralmarkierung sind. Die nachfolgende Genitiv-Nisbe wird jedenfalls immer nur singularisch n geschrieben. Außerhalb der medizinischen Texte scheint es aber Schreibungen ohne Pluralzeichen zu geben, sofern man diese Belege nicht dem Lemma qꜣw: „Mehl, Pulver“ zuordnet; und wenn man die Schreibung des Pseudopartizips (?) oder Partizips (?) šw.w: „getrocknet“ mit Pluralstrichen in der Drogenangabe qꜣꜣ n nh.t šw.w in Eb 71 als Indikator für einen echten Plural nimmt und das Pseudopartizip auch auf qꜣꜣ bezieht, könnte qꜣꜣ eben auch dort ein Plural sein. Andererseits bezieht sich das ebenso pluralisch geschriebene šw.w in Eb 835 auf ein üblicherweise als Kollektivum aufgefasstes pr.t (ẖnš): „Früchte/Samen von ...“, und W. Westendorf, Grammatik der medizinischen Texte, Grundriß der Medizin der alten Ägypter VIII (Berlin 1962), § 163 nennt nur singularische (!) Pseudopartizipien mit Pluralstrichen.
Dr. Lutz Popko