Die Bezeichnung pšj für eine Hautirritation ist zunächst nur in den Oracular Amuletic Decrees belegt (L1, Vso. x+43–44; L2, Rto. 13; L6, Vso. 27; T1, Vso. 32–34), vgl. Grams, in: SAK 46, 2017, 70. Nach Edwards (HPBM 4, Bd. 11 [30]) und Westendorf (Handbuch I, 320–321) handelt es sich bei der pšj-Hautkrankheit um Pusteln, Quaddeln oder Blasen. Ihre Identifikation gründet sich auf die koptische Bezeichnung ⲡⲁ(ⲓ)ϣⲉ mit entsprechender Bedeutung, s. Crum, Dict. 278b („a disease producing pustules, swelling“); Černý, CED, 131. Im demotischen pWien 6257, 16/16 ist die Bezeichnung pyšy im medizinischen Kontext belegt, s. Westendorf, Handbuch I, 320–321; CDD P (26 July 2010), 43. Peust deutet das Wort als Bezeichnung eines Zustands, s. Peust, in: TUAT NF 4, 2008, 328.
Im pTurin Cat. 1983 (T1, Vso. 32–34) sind neben pšj jnm „Pusteln der Haut“ bzw. „Hautpusteln“ parallel pšj ṯꜣw „Windpusteln (?)“ erwähnt. Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 59 [33]) denkt bei ṯꜣw an Atem, bemerkt aber: „no satisfactory explanation of pš ṯꜣw can be offered”. Da im parallelen Ausdruck mit $jnm$ der Ort des Ausschlags spezifiziert wurde, sollte sich der weitere Ausdruck genau hier unterscheiden, so dass man mit einiger Vorsicht an Pustelbildung im Mundraum denken könnte.
Dr. Anke Ilona Blöbaum