nꜣ nṯr.w n(.w) tꜣ štꜣ.wt rs.jt/mḥ.t „Götter des südlichen und nördlichen Ackerland(bezirk)s“

Es handelt sich um Göttergruppen, die offenbar außerhalb der Oracular Amuletic Decrees nicht belegt sind, innerhalb des Korpus aber in insgesamt neun Texten erwähnt werden (pBM EA 10251 (L2), Rto. x+25–27; pBM EA 10587 (L6), Rto. 17; pTurin Cat. 1984 (T2), Rto. 24–25; pTurin Cat. 1985 (T3) Rto. 44–46; pLouvre E 8083 (P2) Rto. 28, 37–38; pLouvre E 25354 (P3) Rto. 63–65; pPhiladelphia Penn E 16724 (Ph), D 1–2; pBerlin ÄMP 10462 (B1), Rto. 32–33; pBerlin ÄMP 3059 (B2), 37–38), s. LGG IV, 546a–b. Es ist unklar, um welche Gebiete es sich bei tꜣ štꜣ.wt rs.jt und tꜣ štꜣ.wt mḥ.t konkret handelt. Der Begriff šd.wt/štꜣ.wt (Wb 4, 467.8, 11–14; Meeks, AL 77.4319) bezeichnet ein Areal von kultiviertem Ackerland, s. Vernus, in RdE 29, 1977, 192–193. Und so sind die Bezeichnungen „nördliches und südliches Ackerland“ im pBerlin ÄMP 10045 (Vso. 11.7), einer Briefkopie aus Illahun aus dem Mittleren Reich, konkret auf Fruchtlandbezirke, die zur Totentempelanlage Sesostris' II. und Amenemhets III. gehören, bezogen, s. Hafemann, in: TLA (März 2025). Für eine genauere Bestimmung sind also zusätzliche Angaben, die im vorliegenden Kontext fehlen, unumgänglich. Für das spätzeitliche Theben wird angenommen, dass die Bezeichnung tꜣ štꜣ.wt rs.jt sich auf das gesamte Gebiet von Elephantine bis mindestens Assiut bezieht, s. Kees, in: ZÄS 72, 1936, 48–49; vgl. GDG 5, 148; Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 15 [25]. Für tꜣ štꜣ.wt mḥ.t, das außerhalb der OAD offenbar nicht oder nur selten vorkommt, gibt es keine Angaben.

Dr. Anke Ilona Blöbaum