Schreibung und Wortvarianten
mhwj: Laut H. Grapow – H. von Deines, Wörterbuch der ägyptischen Drogennamen, Grundriß der Medizin der alten Ägypter VI (Berlin 1959), 280 besteht kein Unterschied zwischen mhwj mit Krugklassifikator und mhwj mit Rohstoffklassifikator N33 und auch kein Unterschied zwischen mhwj und mhw.t. Laut P. Wilson, A Ptolemaic Lexikon. A Lexicographical Study of the Texts in the Temple of Edfu, Orientalia Lovaniensia Analecta 78 (Leuven 1997), 448 könnte auch das mhꜣy aus griechisch-römischen Texten aus Edfu damit identisch sein. Sollte dies zutreffen, wäre zu überlegen, ob auch das mhꜣ (oder nur syllabisch mh zu lesen?) des pTurin B, vso. 1,10 hierher gehört. Doch letzteres Wort steht in Kombination mit einem anderen unsicheren Terminus, was es unsicher macht, ihn als weitere Variante von mhwj zu identifizieren.
Zur Bedeutung
J. H. Breasted, The Edwin Smith Surgical Papyrus. Published in Facsimile and Hieroglyphic Transliteration with Translation and Commentary. Vol. 1. Hieroglyphic Transliteration, Translation and Commentary, Oriental Institute Publications 3 (Chicago 1930), 287 vermutet in mhwj Milch oder, da es auch aus mrḥ.t-Öl/Fett gemacht werden kann, vielleicht eine Creme. Die einzige Stelle, die über die Natur der Droge vielleicht etwas Genaueres aussagt, ist Eb 310. Dort heißt es: „Kuhmilch. Werde gekocht. Nachdem die mhw.t-Droge zermahlen/verrührt (nḏ) worden ist, werde Milchfett (smj) darauf/dazu gegeben.“ Die mhw.t-Droge bezeichnet demzufolge etwas, was beim Kochen von Milch entsteht, am wahrscheinlichsten Milchhaut. Unter dieser Voraussetzung liegt ein etymologischer Zusammenhang mit der Wortfamilie mhr: „melken“, mhr: „Melker“, mhr: „Milchkrug“ nahe.
Dr. Lutz Popko