ḥsb.t „Gewürm (?)“

ḥsb.t: Nur in Eb 102 und in der Parallele Eb 296. Es ist in Eb 102 einmal mit dem schlechten Paket und Pluralstrichen klassifiziert sowie zweimal mit einer Schlange und Pluralstrichen. In Eb 296 ist es einmal mit dem schlechten Paket und Pluralstrichen geschrieben, und zweimal mit dem schlechten Paket, der Schlange und den Pluralstrichen. Wohl aufgrund des Schlangenklassifikators wird im Wb 3, 168.8 „Würmer im Leibe?“ vermutet (so auch schon, aber mit scheinbarer Sicherheit, L. Stern, Glossarium, in: G. Ebers (Hrsg.), Papyros Ebers. Das hermetische Buch über die Arzeneimittel der alten Ägypter in hieratischer Schrift. Vol. 2 (Leipzig 1875), 1–63, hier 17b und, ihm folgend, H. Brugsch, Hieroglyphisch-demotisches Wörterbuch. Enthaltend in wissenschaftlicher Anordnung und Folge den Wortschatz der heiligen- und der Volks-Sprache und -Schrift der alten Ägypter. Nebst deren Erklärung der einzelnen Stämme und der davon abgeleiteten Formen unter Hinweis auf ihre Verwandtschaft mit den entsprechenden Wörtern des Koptischen und der semitischen Idiome. Bd. VI (Leipzig 1881), 852: „ϩⲱⲥ, taenia, genus vermis“, also einen Bandwurm). B. Ebbell, Alt-ägyptische Bezeichnungen für Krankheiten und Symptome, Skrifter utgitt av Det Norske Videnskaps-Akademi i Oslo. II. Hist.-Filos. Klasse 1938 (Oslo 1938), 44–45 vermutet dagegen aufgrund der zweimaligen Schreibung ohne Schlangenklassifikator, dass das schlechte Paket das wichtigere Determinativ sei und das Wort allgemein eine Krankheit benenne. Dennoch sieht er in der Schlange einen Hinweis, dass diese Krankheit „etwas wurmartiges an sich hat“, und vermutet daher Ileus, weil man hierbei, „zumindest bei mageren Individuen“, die Konturen des Darmes sehen könne. H. von Deines – W. Westendorf, Wörterbuch der medizinischen Texte. Zweite Hälfte (h), Grundriß der Medizin der alten Ägypter VII.2 (Berlin 1962), 634–635 lehnt sich mit der Übersetzung „Gewürm, Geschlinge“ wieder an das Wb an und vermutet darin ein besonderes Aussehen der genannten Ausscheidung oder alternativ, dass sich hier die Vorstellung widerspiegele, Eingeweidewürmer entstünden aus dem Sekret.

Dr. Lutz Popko