jn.wt: Das Phänomen wird nur im Zusammenhang mit wḫd.w genannt. B. Ebbell, Alt-ägyptische Bezeichnungen für Krankheiten und Symptome, Skrifter utgitt av Det Norske Videnskaps-Akademi i Oslo. II. Hist.-Filos. Klasse 1938 (Oslo 1938), 7–8, der in wḫd.w „Eiterkrankheiten“ vermutet, versteht jn.wt als eine Bezeichnung für Fälle, in denen eine Eiterkrankheit eine Eiterbildung an einer anderen Körperstelle verursacht. Ausgehend von Bln 161, wo vom Hin- und Herwandern von wḫd.w als zusätzliche Erläuterung zu jn.wt die Rede ist (ḫdi̯ ḫnti̯ wḫd.w), vermutet er in dem Nomen eine Bezeichnung für „Wandrungen“; zur Stützung verweist er auf das Verb jni̯: „verweilen, zögern“ (Wb 1, 92.18–19), von dem seiner Meinung nach das Nomen abgeleitet sein könnte. H. von Deines – W. Westendorf, Wörterbuch der medizinischen Texte. Erste Hälfte (ꜣ–r), Grundriß der Medizin der alten Ägypter VII.1 (Berlin 1961), 57–58 weist jedoch auf die Unsicherheit dieser etymologischen Verbindung hin und erwägt einen Zusammenhang mit jn.yt: „Kern o.ä.“ von Pflanzen (Wb 1, 94.4–5). Dieses Wort jn.yt ist in vorptolemäischer Zeit sicher belegt nur in medizinischen Texten (ein möglicher Beleg im ramessidenzeitlichen Liebeslied des pTurin Cat. 1966 ist unsicher).
Dr. Lutz Popko