Der Begriff hq (MedWb 573) bezeichnet eine Erkrankung, die mit großer Wahrscheinlichkeit am Kopf zu lokalisieren ist, s. Gardiner HPBM 3, Bd. 1, 51; Edwards, in: JEA 54, 1968, 158 [g]. Die Beleglage ist dünn: Eindeutig zuzuordnen sind ein Beleg in den Oracular Amuletic Decrees (pLondon BM EA 10321 (L5), Rto. x+49/OAD, vs. 49, s. Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 33 [28]), sowie drei Belege im Papyrus Chester Beatty V (=pLondon BM EA 10685, Vso. 6,5–9, s. Gardiner, HPBM 3, Bd. 1, 51). In beiden Fällen ist der Begriff mit dem spuckenden Mund (D26) klassifiziert. Dies sowie der inhaltliche Kontext in beiden Dokumenten rechtfertigen die Lokalisierung am Kopf. So ist in den OAD der Begriff zusammen mit srj.t „Husten“ (MedWb 773–774) und einer Sehbehinderung, die mit ꜥfn.w „Umhüllung“ (Wb 1, 183.5) bezeichnet ist, genannt. Das direkt anschließende Versprechen thematisiert Kopfschmerz und Migräne. Und im Papyrus Chester Beatty V finden sich drei Beschwörungen der Krankheit, wobei die Bezeichnung im Titel erwähnt ist. U.a. soll bewirkt werden, dass die Krankheit aus der linken Schläfe austritt. Vermutlich auf die gleiche Wurzel zurückzuführen sind die Verben hq „aufbrechen“ (Wb 2, 503.2; MedWb 573–574) sowie nhq „quälen, irritieren (?)“ (Wb 2, 503.2; MedWb 573–574), die ebenfalls in medizinisch-magischen Kontexten belegt sind (hq: pEbers 522; pLondon BM EA 10059, 2.5, s. Leitz, Magische und Medizinische Papyri, 55 [25]; nhq: Kah 29, 3.19–20; p Leiden I 348, rt. 10.3 (Spruch 16), s. Borghouts, in: OMRO 51, 1971, 110–111 [224]). Die von Edwards (in: JEA 54, 1968, 158 [g]) entwickelte Idee, im Shqq-Dämon den Verursacher der hq-Krankheit zu sehen, wird von Quack (in: ZDMG 146, 1996, 511) erwähnt und von Fischer-Elfert (Magika Hieratika, 243–248) durch weitere Belege gefestigt.