Papyrus Tebtunis Tait 19

Metadaten

Alternative Namen
TM 55972
Aufbewahrungsort
Europa » Großbritannien » (Städte O-S) » Oxford » Sackler Library

Befindet sich im Papyrology Room in EES Box 24, ohne Inv.-Nr.

Herkunft
Niltal von Kairo bis Assiut » Fajjum » Tebtynis

Das zum Konvolut der Tebtunis Papyri in Oxford gehörige Stück wurde vermutlich im Rahmen der Grabungen der Egypt Exploration Society (1899–1900) unter der Leitung von P. B. Greenfell und A. S. Hunt zu Tage gefördert (Tait 1977, VII).

Datierung
(Absolute Datierung: Jahrhunderte) » (Jahrhunderte n.Chr.) » 3. Jhdt. n.Chr. » 1. Hälfte 3. Jhdt. n.Chr.

Auf der Basis einer Schriftanalyse möchte W. J. Tait den Text zu den jüngsten Stücken des Tebtunis Konvoluts sortieren. Dies entspräche einem ungefähren Entstehungszeitraum des Papyrus in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. (Tait 1977, 65). Dagegen schägt J. F. Quack (E-Mail 03.11.2016) eine Datierung ins 2. Jahrhundert n. Chr. vor.

Textsorte
medizinisches Fragment
Inhalt

Der Text ist mit hoher Wahrscheinlichkeit medizinischen Inhalts. Die Erwähnung von zwei Fischen suggeriert, dass der Text die mehr oder weniger systematische medizinische Applikation von Fisch (Zeile 3 und 10) beschreibt. Auf der anderen Seite könnten die dreimalige Nennung des Wortes Penis (Zeile 6, 7 und 9) und das Auftreten von Mann/männlich (Zeile 8) darauf hindeuten, dass sich der Text mit Sexualfunktionsstörungen und deren Heilung beschäftigt. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Rekonstruktion des Gesamttextes als Sammelhandschrift in der problemlos medizinische Texte unterschiedlicher Bereiche untergebracht sein können.
Das Wort k.t "ein anderes" (Zeile 7, 9 und 10) markiert, wie schon in Papyrus Tebtunis Tait 18 den Anfang eines neuen Abschnitts oder Rezepts. Im Gegensatz zum Papyrus Tebtunis Tait 18 wurden diese jedoch nicht als Rubra geschrieben.
Die Textstellen jw=y rḫ ḏd "Dass ich weiß [...]" (Zeile 4) und bn swr bn "Trink nicht, [...] nicht" (Zeile 8) könnten gemäß einer Parallele zum medizinisch-magischen Papyrus London-Leiden zu einem Spruch oder einer Anrufung gehört haben. Der negative Imperativ bn taucht ebenfalls ausschließlich im Papyrus London-Leiden auf. Somit wäre der Papyrus, vergleichbar mit dem in London und Leiden, nicht ausschließlich medizinischer Natur (Tait 1977, 67).

Material
Organisch » Faser, Pflanzliche und Tierische » Papyrus
Objekttyp
Artefakt » Schriftmedien » Schriftrolle
Technische Daten

Das Papyrusfragment ist relativ grobfaserig, dick und Licht undurchlässig. Außerdem ist das Material stark nachgedunkelt, sodass der Papyrus nun eine dunkelbraune Färbung aufweist. Der Text ist entlang der Fasern aufgebracht, jedoch nur auf dem Recto. Die Rückseite ist unbeschriftet. Die Tinte ist an einigen Stellen stark abgerieben, der Text an diesen Stellen unleserlich. Der Text wurde auf heute kaum noch sichtbarer, schwarzer Linierung geschrieben. Die Ränder sind allseitig gebrochen und stellen nicht den Originalzustand dar. Das vorliegende Fragment misst 3,5 × 10,5 cm und weist elf Textzeilen auf.

Schrift
Demotisch
Sprache
Ägyptisch-Koptisch » Demotisch
Bearbeitungsgeschichte

Der Papyrus wurde von W. J. Tait bearbeitet und im Jahre 1977 im Rahmen seiner Publikation der im Ashmolean Museum Oxford überlieferten Tebtunis Papyri veröffentlicht.

Editionen

- Tait 1977: W. J. Tait, Papyri from Tebtunis in Egyptian and in Greek (P. Tebt. Tait), Egypt Exploration Society Memoir 3 (London 1977), VII, 65–67, Taf. 5.

Literatur zu den Metadaten

- Quack 1999: J. Quack, Ein neues medizinisches Fragment der Spätzeit (pAshmolean Museum 1984.55 rt.), in: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde 126, 1999, 141–149 und Taf. 13, hier: 146, Anm. 13.

Eine vollständige Bibliographie finden Sie hier.

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Autoren
unbestimmt

Übersetzung und Kommentar

Übersetzung folgt - Translation is forthcoming