tkꜥ: Das Wort ist vornehmlich in den Oracular Amuletic Decrees belegt. Insgesamt finden sich sieben Belege in vier Texten (pLondon BM EA 10587 (L6), Vso. x+8; pTurin Cat. 1983 (T1), Rto. 31–32; pTurin 1985 (T3), Rto. 22–24; pKairo CG 53085 (C1), 74–77). Das Wort ist stets syllabisch geschrieben, wobei die einzelnen Texte unterschiedliche Graphien aufweisen. Der Klassifikator ist generell der Mann mit der Hand am Mund (A2), in einem Fall (C1, 74) ergänzt durch einen vorangestellten Elefantenzahn (F18). Der Begriff selbst ist wertneutral, da er entweder mit nfr „gut (Wb 2, 253.1–256.15) oder bjn „schlecht“ (Wb 1, 442.15–443.17) bzw. sn.nw „zweitklassig, minderwertig“ (Wb 4, 150.4–6) spezifiziert wird.
Außerhalb der OAD findet sich nur ein weiterer Beleg für den Begriff, und zwar in pBM EA 10244, 23.1: tj~kꜣ~ꜥꜣ (Wb 5, 333.5), s. Dils, in: TLA, pAnastasi V (Okt. 2014). Edwards (1960a, 41 [6]) erschließt eine Bedeutung im Sinne von „design, purpose, intent“ aus dem Kontext. Diese Idee musste auch Caminos bekannt gewesen sein, da er in seiner Anmerkung zu tkꜥ auf Edwards verweist (s. R. A. Caminos, Late-Egyptian Miscellanies, Brown Egyptological Studies 1 (London 1954), 264). Edwards, seinerseits, verweist auf eben diese Anmerkung in seiner Publikation der OAD, die sechs Jahre nach Caminos’ Late-Egyptian Miscellanies publiziert wurde, s. Edwards 1960a, 41 [6]. Die Einträge bei Lesko (A Dictionary of Late Egyptian V (Berkeley/Providence 1990), 99) und Hannig (R. Hannig, Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch – Deutsch (2800–950 v. Chr.), Kulturgeschichte der antiken Welt 64 (Mainz 2009), 1012) nehmen ebenfalls diese Überlegungen wieder auf.
Dr. Anke Ilona Blöbaum