ḥkn (Verb?)
ḥkn: Nur in Eb 35 und im Parallelrezept Eb 185 genannt. H. Brugsch, Hieroglyphisch-demotisches Wörterbuch. Enthaltend in wissenschaftlicher Anordnung und Folge den Wortschatz der heiligen- und der Volks-Sprache und -Schrift der alten Ägypter. Nebst deren Erklärung der einzelnen Stämme und der davon abgeleiteten Formen unter Hinweis auf ihre Verwandtschaft mit den entsprechenden Wörtern des Koptischen und der semitischen Idiome. Bd. VI (Leipzig 1881), 856 verbindet das Wort mit dem ḥkn.w-Öl und diese beiden Wörter mit koptisch ϩⲟⲗϫ: „süß“ (dieses geht laut W. Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 2. Auflage (Heidelberg 2008), 369 jedoch auf vorkoptisches ḥꜣg zurück). Darauf basiert dann die Annahme von H. Joachim, Papyros Ebers. Das älteste Buch über Heilkunde (Berlin 1890), 8, hiermit läge ein „köstliches (Mittel)“ (und dazu Anm. 2: „Eigentlich: lieblich“) vor. Aufgrund des klassifizierenden Armes geht Wb 3, 180.11 dagegen von einem Verb aus, ohne eine Übersetzung anbieten zu können. Auf DZA 27.425.310 wird die gesamte Phrase mit Verweis auf (Georg) Ebers übersetzt mit: „Man schliesse ?? es ab gegen das Verderben ???“. B. Ebbell, The Papyrus Ebers. The Greatest Egyptian Medical Document (Copenhagen, London 1937), 32 bietet keine Übersetzung an. Im H. von Deines – W. Westendorf, Wörterbuch der medizinischen Texte. Zweite Hälfte (h–ḏ), Grundriß der Medizin der alten Ägypter VII.2 (Berlin 1962), 638 werden für ḥkn die Alternativen „Zustand des Topfes“ oder „Tätigkeit der Drogenzubereitung“ genannt. T. Bardinet, Les papyrus médicaux de l’Égypte pharaonique, Penser le médecine (Paris 1995), 256 schlägt unkommentiert „battu“ vor; W. Westendorf, Handbuch der altägyptischen Medizin, Handbuch der Orientalistik I.36 (Leiden 1999), 553 „gerührt“. Letzterem Vorschlag folgt im Falle des Parallelrezeptes auch T. Pommerening, Die altägyptischen Hohlmaße, Studien zur Altägyptischen Kultur, Beihefte 10 (Hamburg 2005), 200.
Dr. Lutz Popko