Papyrus Deir el-Medineh 1 Verso
Übersetzung und Kommentar
Text 1
Ende eines magischen Handbuchs
[vs. 1,1] [… … …] sein […], gewaschen (?) und angebracht (?) an / gegen (?) [… als (?)] Schutz des Horus für (?) […] NN, den [die NN] geboren hat.
[Am Ende mehrere figürliche Illustrationen – Skarabäus und ein Pavian]1
Es ist schön und in Frieden zum Ende gekommen.
1 Die figürlichen Darstellungen, ein Skarabäus, der für den Gott Chepri steht, umgeben von zwei Pavianen, von denen einer noch erhalten ist, weisen auf einen Spruch hin, der in ein Amulett gegeben worden ist; siehe Černý – Posener 1978, 4, mit Verweisen auf weitere Texte und Papyri, die solche Illustrationen enthalten, und bei denen die Verwendung als Amuletttext sicher ist, z.B. pLeiden I 353, 354, 355.
Text 2
[Betreffs eines Mannes, der unter einem Totengeist des Re leidet]:1
Wenn ⟨sein⟩ Gesicht dem Ort ⟨zu⟩gewandt ist, wo Re ist, indem er Wasser aus seinem Munde ausspeit und groß ist [(in Bezug auf) … …], (und) [indem der Geruch] seines Mundes wie Lauch ist, dann behandele du ihn betreffend entsprechend dem Buch der Anbetung [vs. 1,5] [des Re (?)2 … …, fertige du] für ihn eine Binde / ein Band mit Achterschiffen.
Betreffs eines Mannes, der unter einem Totengeist des Ptah leidet:
Wenn er [… …, indem der Ge]ruch seines Mundes wie der eines Stieres ist, nachdem er Kräuter gefressen hat, sodass Hitze aus [seinem Munde (?)]3 kommt [… …] den Gott zufriedenstellen und die Abneigung (?)4 abzuwehren, so fertige du für ihn das Schutzband [… Gott NN], der es machte (?).
Beräuchere du ihn mit Weihrauch.
Betreffs eines Mannes, der unter einem Totengeist des Thot leidet:
[vs. 2,1]5 Wenn er mit seinen Zähnen [knirsch]t (o.ä.)6, auf seiner Zunge herumkaut, seinen Nacken von Zeit zu Zeit aufrichtet, mit seinen Gliedern […] macht, indem der Geruch seines Mundes wie eine Schweißabsonderung (verursacht) von Schlangengift, (und) Schweiß an seinen Gliedern ist, so fertige du für ihn eine Thot(figur) aus Moringaholz, eine Thot(figur) zur Reinigung, Lobpreisungen für den Mondgott für den Wunsch des Jahres, (dazu) ihre (der Hymnen) Weihopfer aus vielen Räuchermitteln, und die Thot(figur) aus Moringaholz.
Werde gegeben an seinen Hals, während er rein ist von jeglichem Fisch (d.h. er sich jeglichen Fisches enthalte).
Betreffs eines Mannes, [der unter einem Totengeist] des Osiris leidet:
Wenn er völlig ohne Bewusstsein7 ist [vs. 2,5] wie ein Mann, nachdem er gestorben ist, wobei er an seinen Füßen und seinen Händen zuckt, sein Kopf völlig starr (lit.: fixiert) ist, sein Gesicht dunkel, sein Mund verdreht, der Geruch seines Mundes wie [Myr]rhe, (und) seine Augen sich schließen:
Nachdem er sich erholt hat und in einen tiefen Schlaf für einen langen Zeitraum gefallen ist, so fertige du für ihn das Bildnis des Osiris, das des Neumondes, das des bewusstlosen Hundes, das der Vorderseite der Atefkrone, das des Kopflosen / Akephalos, (und) sämtliche Schriften zur Vertreibung des Totengeistes.
Beräuchere du ihn mit Myrrhen und mnj.
Werde gesalbt mit Fischfett, [vs. 3,1]8 Honig, sfṯ-Öl.
(Mache) .[.]. [… … … …] der Windhund, der (die Augen) verschließt [… … …].
1 Černý – Posener 1978, 5 übersetzen hier und bei den folgenden Parallelstellen immer: „Quant à un homme sous la mort de la part de (Gott NN)“, wohingegen H.-W. Fischer-Elfert, Altägyptische Zaubersprüche, Reclams Universal-Bibliothek 18375 (Stuttgart 2005), 49–50 Nr. 17 es anders auffasst: „Betreffs eines Patienten, der unter dem Einfluss eines Wiedergängers / Totengeistes des (Gottes) NN steht …“. Diese Deutung wurde hier bevorzugt. Nach H.-W. Fischer-Elfert, Altägyptische Zaubersprüche, Reclams Universal-Bibliothek 18375 (Stuttgart 2005), 138 Nr. 17 liegen anhand der dämonischen Einwirkungen und der geschilderten Symptome in allen Fällen Beschreibungen für Epilepsie vor.
2 Die Ergänzung von Černý – Posener 1978, 5 ist nur geraten.
3 Ergänzung nach Černý – Posener 1978, 5, aber nur geraten.
4 trj: Die Übersetzung nach Černý – Posener 1978, 6 Anm. d, und nach Wb 5, 318.12 bzw. Wb 5, 252.10–11 (twr).
5 Über Z. vs. 2,1 befinden sich noch Schriftreste eines gelöschten Textes.
6 [tj]ꜣ: Vgl. die Übersetzungen von Černý – Posener 1978, 5: „[grince (?)]“, und H.-W. Fischer-Elfert, Altägyptische Zaubersprüche, Reclams Universal-Bibliothek 18375 (Stuttgart 2005), 49: „knirscht“, die diese Ergänzung nahelegen. Die Deutung dieser Vokabel ist jedoch nicht völlig gesichert. Wb 5, 241.4 hat für sie keine Übersetzung, Wb 5, 241.5 für die Form tjꜣ.w aufgrund des Determinativs („Zahn“) und des Kontextes „Schmerzen an den Zähnen“, und für das gleichlautende Verb Wb 5, 241.6 „vor Zahnschmerzen stöhnen, schreien“. Die Deutung „Zähneknirschen“ stammt von B. Ebbell, Die alt-ägyptische Chirurgie. Die chirurgischen Abschnitte der Papyrus E. Smith und Papyrus Ebers, Skrifter utgitt av Det Norske Videnskaps-Akademi i Oslo. 2. Hist.-Filos. Klasse 1939 (2) (Oslo 1939), 27, der annimmt, dass tjꜣ: „gewiß ‚Zähneknirschen‘ bedeuten muss, d.h. Trismus.“ (Die Etymologie von Trismus oder tonischer Kaumuskelkrampf ist das griech. τρίζω: „knirschen“.) Weitere Deutungen: H. von Deines – W. Westendorf, Grundriss der Medizin der alten Ägypter. VII. Wörterbuch der medizinischen Texte, 2 Bände (Berlin 1961–1962), 937–938 „Zahnschmerzen“ bzw. „Zahnschmerzen haben“; P. H. Chapman, Case Seven of the Smith Surgical Papyrus. The meaning of tpꜣw, in: Journal of the American Research Center in Egypt 29, 35–42, 1992, hier: 37, Anm. 11 : „jaw pain“; der Zusammenhang in Fall 7 (pSmith) „suggests pain in the lower face or jaw rather than an affliction related to the teeth per se“; T. Bardinet, Dents et mâchoires dans les représentations religieuses et la pratique médicale de l'Égypte ancienne, Studia Pohl: series maior 15 (Roma 1990), 169 und 179–185 nach Ebell: „trismus“, und das Verb tjꜣ: „serrer les mâchoires, contracter les mâchoires, serrer les dents“ (T. Bardinet, Les papyrus médicaux de l’Égypte pharaonique. Traduction intégrale et commentaire, Penser la médecine (Paris 1995), 498: „crispation des mâchoires“, d.h. „Kieferkrampf, Kieferklemme“); R. Hannig, Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch – Deutsch (2800–950 v. Chr.), Kulturgeschichte der Antiken Welt 64, 4. Auflage (Mainz am Rhein 2006), 988: „Kaumuskelverkrampfung“; so auch W. Westendorf, Handbuch der altägyptischen Medizin, Handbuch der Orientalistik I 36,1 (Leiden/Boston/Köln 1999), 716; A. Brawanski, Die Fälle 1-8 des Papyrus Edwin Smith ("Schädelhirntraumafälle"), in: Studien zur Altägyptischen Kultur 29, 2001, 7–39, hier:, 24 (jeweils: „Kaumuskelkrampf“) und auch G. M. Sanchez – E. S. Meltzer, The Edwin Smith Papyrus. Updated Translation of the Trauma Treatise and Modern Medical Commentaries (Atlanta 2012), 79–82, nur dass tjꜣ für sie mehr als nur das Symptom „Kaumuskelkrampf“ ist und in Fall 7 stellvertretend für das Krankheitsbild Tetanus steht (wie im Eng. „lockjaw“).
7 nqm.t: Zur Bedeutung siehe den ausführlichen Kommentar bei Černý – Posener 1978, 6–7 Anm. j.
8 Über Z. vs. 3,1 befindet sich eine Datumsangabe ꜣbd 2 ꜣḫ.t sw 2 „Monat 2 der Überschwemmung, Tag 2“, die sicher zu einem gelöschten (Verwaltungs?)Text gehört.
Text 3
Buch zur Vertreibung des nsy-Dämons und [der nsy-Dämonin … ]:
(Wenn) (?) ihr [kommt(?)] gegen den [NN], den die NN geboren hat, so wird Schu nicht aufgehen, [… …] der Nordwind wird nicht südwärts kommen, [vs. 3,5] keine Sache [… … …] den nsy-Dämon und die nsy-Dämonin, um zu verjagen die […] eines männlichen und weiblichen Feindes [… … …], nicht (?) ist (es) (?) im Körper des [NN, den] die NN [geboren hat], indem (?) [… …] nachdem ihr gesprochen habt zu Osiris selbst, dem Körperlosen [… … [vs. 4,1] … …].
Kommt herab! Kommt herab!
Nicht ich bin es, der es aussprechen wird.
Nicht ich bin es, der es wiederholen wird.
Es ist jener Feind [… … der ns.y-Dämon (?)], der verborgen ist, der vorbeigegangen ist an seinem Grab, das in dem NN, den die NN geboren hat, ist.
[…] Re, der vernichtet (?) [den männlichen und den weiblichen Feind (?)], den männlichen und den weiblichen Totengeist, den männlichen und den weiblichen Widersacher, täglich.
[Als Illustration eine Reihe von acht sitzenden Göttern, dahinter eine Feindvernichtungsszene mit Onuris (mit Doppelfederkrone), der einen gefesselten Feind mit einer Harpune aufspießt]1
1 Nr. 1 (Thot) und Nr. 6 (Chnum) der Götterreihe sind identifizierbar, Nr. 8 trägt einen kuriosen Kopfschmuck unbekannter Natur; vgl. Černý – Posener 1978, 9 Anm. (1): „La tête du huitième est surmonté d’un objet très curieux dont la nature est obscure.“
Text 4
[vs. 4,5] Buch [vom …]
Sei gegrüßt, oh kleiner Mann1, der inmitten des Himmels ist.
Komm, mögest du retten den NN, den die NN geboren hat, wie du den Schwimmenden (= Osiris) gerettet hast [am T]ag des Vereinigens mit der Erde.
Was alles Ausgeschiedene betrifft, alles Schlechte, das kommen wird [vs. 5,1] [gegen den NN, den] die [NN geboren hat]: Sie werden abgewiesen werden von dem, gegen das sie kommen werden.
Dieser Spruch werde rezitiert an einem Ohr [… …].
Werde gegeben an seinen Hals.
Ebenso wie der Zwerg, der nach der Schrift aus Wachs (zu fertigen) ist.
Werde gegeben an seinen Hals.
Wirklich vorzüglich, eine Million [Mal].
[…] alles, was geschieht, durch den Spruch, der das Versiegelte öffnet.
(Oh) Wḥꜥ, (oh) Šzp, die im Himmel sind!
Kommt, ihr sollt Osiris-[Wenennefer (?)] sehen, der in der Unterwelt ist!
Er ist alt geworden, er schläft.
Du wirst stark sein.
Deine Kehle wird nicht schwach werden, Sohn des Horus.
Ich bin deine Mutter Isis.
Du wirst nicht sterben [… …] in Heliopolis, [vs. 5,5] (krank / im Todesschlaf o.ä.) daliegend.
Zu rezitieren am Ohr eines Mannes, der todgeweiht ist.
Und du fertigst eine Figur für dich mit Beschriftung auf dem Papyrus an, die frisch gewaschen ist mit Bier, [mit Ur]in, mit [… …] (vom?) Menschen.
[Folgt als Illustration eine Zwergengestalt, die aufgrund ihrer Größe bis in die nächste Zeile reicht]
Werde zu einer einheitlichen Masse gemacht.
Werde getrunken vom Mann, der todgeweiht ist.
Ein anderes Buch (zum) Öffnen [… …]:
[vs. 6,1] [… … Gött]in(nen), die Geister, die sind auf [.].[.] von [… …] ihn (?) die Götter [… …] gegen dich räuchern.
Was Apophis betrifft, es ist verborgen [… …] NN, den die NN geboren hat [… …].
Er [soll / wird veranlassen (?)], dass Thot zu mir kommt, der erfahren ist in seinem Buch [… …] seinen [Hof]2 mit den Zaubersprüchen des Seth […] der in seinen Armen ist, um herauszuholen das, was das Schlechte des [vs. 6,5] hkꜣ (?) ist [… …] seine Neunheit, die ermüdet gekommen ist.
Zu rezitieren über einer Figur, die mit Schrift (versehen) ist [… …] Wein […] Geschmack (?).
Werde getrunken vom Mann.
[Zu Beginn von Z. 7 folgen als Illustrationen, die sich bis nach unten in Z. 8 erstrecken, Udjat-Auge, Apophis-Schlange und etwas Unidentifizierbares]
[… …] die Götter (und) die Göttinnen.3
Zurück, Toter, Tote, Widersacher, Widersacherin [… … die (?) komm]en (?) gegen ⟨den NN⟩, den die NN geboren hat!
Ich werde gegen dich fertigen sieben Kombination (aus Amuletten?) [vs. 7,1] mit allen Göttern.
Zu rezitieren [über einer Figur des Harachte], Atum, Chepri, Schu, Tefnut, Horus, Seth, Isis, Nephthys, Upuaut, den Zwei-Göttern(?) Mjmj.t (?) und Stnwt (?)4, den [Zwei-(?)] Göttern [… (und), den …] der Dämonen der Sachmet, und den [zwei] Sonnenbarken, dem […], einzigen und edlen Auge der Sachmet, während die Götterneunheit in ihm (dem Auge?) ist […].
[Großflächige Illustrationen der genannten Götter und Symbole]5
1 nmjꜥ: Eine Bezeichnung für den Sonnengott; vgl. Černý – Posener 1978, 9–10, mit Verweis unter anderem auf einen Amulettpapyrus der 20. Dynastie sowie der Stelle pHarris 8,9f., wo dieser Bezug hergestellt wird.
2 Ergänzungsvorschlag von Černý – Posener 1978, Taf. 14 ad 4a–b (nach vs. 8,4).
3 Der in der Lücke beginnende Spruch scheint eine Einleitung besessen zu haben, wie die rubrizierten Reste nahelegen. Nach J. F. Quack, Beiträge zu einigen religiösen und magischen Texte, in: M. Collier – S. Snape (Hrsg.), Ramesside studies in honour of K. A. Kitchen (Bolton 2011), 413–416, hier: 415 gehört nṯr.w nṯr.yt noch zur Einleitung, bei Černý – Posener 1978, 10 zum der Einleitung nachfolgenden Satz.
4 Mjmj.t Stn.w: Černý – Posener 1978, 11 Anm. (b) und Taf. 15 Anm. 2a halten die Stelle für korrupt. Sie emendieren nach A. Erman, Hymnen an das Diadem der Pharaonen. Aus einem Papyrus der Sammlung Golenischeff, Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1911 (Berlin 1911), 18,7 bzw. 18,5 in die beiden Schlangengöttinnen Jm.t und Stn.t. In den Illustrationen am Ende des Spruches sitzen an dieser Stelle aber vier nicht identifizierbare, krokodilsköpfige Götter, die Göttinnen mit einer Schlange auf dem Kopf folgen erst später, daher ist diese Emendation äußerst unsicher und wird hier nicht übernommen. Černý – Posener 1978, 11 halten allerdings die krokodilsköpfigen Götter für die Dämonen der Sachmet, mit der Konsequenz, dass die Reihenfolge der Aufzählung im Text nicht mehr der der Illustration entsprechen würde.
5 Bei den Illustrationen sind der Reihe nach (sitzend) dargestellt: (Re-)Harachte, Atum, Chepri, Schu, Tefnut, Horus, Seth, Isis, Nephthys, Upuaut, vier krokodilsköpfige Gottheiten, zwei Udjat-Augen übereinander, vier Göttinnen mit Schlangen auf dem Kopf, Morgen- und Abendbarke übereinander, ein weiteres Udjat-Auge, erneut Re-Harachte.
Text 5 (vgl. Pap. Chester Beatty V vs. 4,10–6,4)
[vs. 7,5]1 Buch für den halbseitigen Kopfschmerz (lit.: die halbe Schläfe).
Betreffs des Kopfes [des NN], den die NN geboren hat, des Kopfes des Osiris-Wenennefer, [an] dessen [Kop]f [x göttliche Uräen gegeben sind], die Feuer speien um [zu veranlassen, dass du dich fernhältst vom Kopf des NN, den] die NN [geboren hat]:
Wenn du dich nicht fernhältst [von der Schläfe des] NN, den die NN [geboren hat], [so] werde ich deinen Ba verbrennen,2 ich werde dich vernichten, ich werde dich zu Fall bringen […] in / mit / aus dir, ich werde veranlassen, dass du [weggefangen wirst] … (?).
Wenn du ein Gott bist, [dann werde ich] deinen Ruheschrein niederreißen, [vs. 8,1] ich werde dein Grab, in dem du bist, zum Einsturz bringen, ich werde ver[hindern … …, werde verhindern], dass du dich unter die fähigen Ba(s) mischst, werde verhindern, dass du in das Geleit [des Horus] eintrittst.
[Wenn du nicht … … …] … (?), so werde ich Feuer geben an die Herren von Heliopolis, ich werde abschneiden den Kopf [von … … …, ich werde abschneiden] den Kopf [eines Nilpferdes] im Vorhof des Seth, [ich werde veranlassen, dass Sobek dasitzt, eingehüllt in] [vs. 8,5] die Haut eines Rebellen3, ich werde veranlassen, dass Anubis dasitzt, eingehüllt in die Haut [eines Hundes (?)4, ich werde … … …], ich werde veranlassen, dass die Sieben Hathoren auffliegen mit / als Rauch [zum Himmel, ich werde … … …].
[Dann wirst du] herauskommen aus der Schläfe des NN, den die NN geboren hat.5
Ich werde nicht für dich machen ihre […].
[Zu rezitieren über … … auf] feinem Leinen[stoff].
Werde an den Hals des Mannes gegeben.
[Folgt als Illustration ein Anubis in Canidengestalt mit Doppelkrone, mehr nicht erhalten]
1 Die Ergänzung der Lücken in der Übersetzung bei Černý – Posener 1978, 11 wurde nach dem Paralleltext Pap. Chester Beatty V vs. 4,10–6,4 vorgenommen. Hier wurde der Wortlaut aber nur dann übernommen, wo die Ergänzung völlig unzweifelhaft war. Nach dem Paralleltext scheinen die verlorenen Partien am Ende jeder Zeile etwas mehr als die Hälfte der Zeilen zu betragen! Außerdem ist der erhaltene Wortlaut nicht völlig identisch mit dem des Paralleltextes. Auch die Segmentierung wurde entsprechend des Paralleltextes vorgenommen.
2 Unterhalb der Zeile finden sich wiederum kopfüberstehende Reste eines vorher gelöschten Verwaltungstextes in Form zweier Datumsangaben.
3 ẖnj sbjw: Die Parallelstelle Pap. Chester Beatty V vs. 5,10 hat hier ẖnj msḥ „Krokodil(shaut)“. Daher ist die Ergänzung ẖnj [jw] in der nächsten Sequenz ebenfalls fraglich.
4 ẖn[j] [⸮jw?]: Siehe den vorangehenden Kommentar.
5 Unterhalb der Zeile finden sich wiederum kopfüberstehende Reste eines vorher gelöschten Verwaltungstextes, u.a. eine Datumsangabe ꜣbd 3 ꜣḫ.t sw „Monat 3 der Überschwemmung, Tag [x]“.