Anonymer Innen(?)sarg, K1T

Metadaten

Wissensbereiche
Alternative Namen
CGT 10201
Aufbewahrungsort
Europa » Italien » (Städte Q-Z) » Turin » Museo Egizio

Inventarnummer: Suppl. 4310

Erwerbsgeschichte

Die Sargfragmente wurden durch Ernesto Schiaparelli vom Ägyptischen Museum Turin bei Ausgrabungen in Qaw el-Kebir gefunden, die während zwei Kampagnen im März–Mai 1905 und im März–April 1906 durchgeführt wurden (Marochetti 2016, 37). Sie lagen in einer Grabkammer, deren Wände verputzt und beschriftet waren. Infolge der damals üblichen Fundteilung gelangten die Sargfragmente nach Turin. Dort bekamen mehrere Fragmente die Inventarnummer Supplemento 4310. Als Anfang der 2000er Jahre einige davon untersucht wurden, wurde festgestellt, dass die Sargfragmente zu einem Außensarg und einem Innensarg gehörten. Sie bekamen neue Inventarnummern, CGT 10201 für den Innensarg (= Suppl. 4310) und CGT 10202 für den Außensarg (= Suppl. 4310). Seitdem wurden weitere Fragmente (Suppl. 4310/1 und 4310/2) untersucht, die die Existenz eines dritten Sarges voraussetzen (Ciampini 2007). Der beschriftete Putz auf den Wänden der Grabkammer wurde von Fabrizio Lucarini, Konservator von Schiaparelli, im März 1906 abgenommen (Roccati 1988; Restituzioni 2018, 34). Er gelangte ebenfalls nach Turin und wurde als Supplemento 4399 registriert. Später bekam er die Nummer CGT 7001. In der Publikation der Sargtexte durch de Buck werden die „coffin fragments“ gemeinsam mit der Sigle K1T oder Ḳ1T identifiziert (vielleicht wurde nur Suppl. 4310 = CGT 10201 ediert: Lesko 1979, 57). Ciampini 2007 listet vier verschiedene Sargfragmente als Suppl. 4310 (1-4), aber das sind keine offizielle Inventarnummern: ihre Nummer 4310 (1) existiert nicht als offizielle Nummer und ist Suppl. 4310 = CGT 10201; 4310 (2) existiert ebenfalls nicht und ist Suppl. 4310 = CGT 10202; ihre 4310 (3) ist in Wirklichkeit Suppl. 4310/1 und ihre 4310 (4) ist Suppl. 4310/2 (E-Mail von T. Montonati an P. Dils, 11.07.2019).

Herkunft
Niltal südlich von Assiut bis zum 1. Katarakt » zwischen Assiut und Abydos » östliches Ufer » Qau el-Kebir

Die Herkunft der Stuckwände der Henib (Suppl. 4399 = CGT 7001) aus Qau el-Kebir geht einerseits aus Fotos der Grabung von E. Schiaparelli hervor, auf denen der Ortsname „Qaw“ steht (Roccati 1996, 109), andererseits listet Steindorff Sargfragmente einer Frau Henu – für Henib – aus Qau el-Kebir aus der Grabung von E. Schiaparelli in Turin auf (Ciampini 2003, 18; Steckeweh – Steindorff 1936, 48, Nr. 8). Dabei muss angenommen werden, dass Steindorff mit Henu tatsächlich Henib meint (Lesefehler Henu [Hen + nu-Topf] statt Henib [Hen + ib-Herz]) und nicht Henu, deren Name ebenfalls in Qaw belegt ist (Grajetzki 1997, 58–59), aber nicht im Turiner Material. Die Zusammengehörigkeit der Grabkammerwände Suppl. 4399 und der Sargfragmente Suppl. 4310 kann als sicher gelten (Begründung bei Roccati 1996, 109). Steindorff nennt als Fundort des Holzsarges der Frau Henu/Henib das Monumentalgrab des Gaufürsten Ibu (Steckeweh – Steindorff 1936, 48, Nr. 8). Ein Brief von Schiaparelli aus dem Jahr 1908 über lange religiöse Texte in einer Kammer des Ibu-Grabes sowie eine Begehung vor Ort im Jahr 1991 scheinen das zu bestätigen: in einem Grabschacht in der südöstlichen Ecke der „großen Felsenhalle“ hinter der Pfeilerhalle fanden sich Stoffreste wie die, die für die Abnahme der Stuckwände verwendet wurden (Ciampini 2003, 19 mit Plan 10 auf der Grundlage von Steckeweh – Steindorff 1936, 24 und Plan IV; laut Restituzioni 2018, 34 und 35–36 ist die Bestimmung des Grabschachtes noch nicht endgültig geklärt).
Die Zuweisung der Grabkammer an einen Mann oder eine Frau ist kompliziert (Ciampini 2003, 17–18). Die Grabkammer wurde zunächst für einen Mann angelegt, dessen Name sich nicht erhalten hat. Zwei in der Literatur erwähnte Titel „Einziger Freund, Prophet des Anubis“ auf einer dekorativen Textzeile auf der Ostwand (Ciampini 2003) scheinen original nicht vorhanden gewesen zu sein, sondern auf einer modernen Restaurierung zu beruhen (E-Mail von T. Montonati an P. Dils, 11.07.2019). In den Totentexten der Grabkammer und auf drei Sargteilen trägt der/die Begünstigte den Personennamen Henib, ohne Begleittitel, einen Namen, der von einem Mann, aber häufiger von einer Frau getragen wird. Die Texte auf der Decke und auf der Westwand sind für einen Mann verfasst („er“, „sein“, „dein“ [m.]), aber hier hat sich kein Name erhalten. Der Name Henib findet sich auf der Nordwand (Ciampini 2003, 49) des Grabes und wird mit dem femininen Pronomen der 2. Person kombiniert, was für eine Frau Henib als (zweite?) Grabeigentümerin spricht. Man könnte vermuten, dass die Grabkammer für einen Mann bestimmt war, unvollendet blieb (leere Nordwand), und dann für die Frau Henib fertiggestellt wurde. Andererseits nennt ein dekorativer Spruchtext auf der Außenseite des Außensarges (Suppl. 4310 = CGT 10202) den Namen Henib mit einem männlichen Pronomen (Ciampini 2003, 57 mit Taf. 7 und 25). Dieser Henib wäre also ein Mann, aber auf der Sarginnenseite tauchen auch weibliche Pronomina auf, die sich vermutlich auf den/die Verstorbene(n) beziehen. Es ist denkbar, dass das Pronomen auf der Außenseite von einer für einen Mann bestimmte Textvorlage stammt, die bei der Übertragung auf den Sarg versehentlich nicht für eine Frau angepasst wurde. Neu identifizierte Sargfragmente sind vom Kopf- (Suppl. 4310/1) und Fußende (Suppl. 4310/2) des Sarges einer Frau Henib (Ciampini 2007: sie gibt die Fragmente die Nummern 4310(3) und 4310(4)). Nach jetzigem Forschungsstand könnten die Fragmente Suppl. 4310 = CGT 10202 und 4310/1–2 zu Außen- und Innensarg der Frau Henib gehören (Ciampini 2007, 117–118). Die Texte auf dem Kopfende des Innensargs Suppl. 4310 = CGT 10201 sind wahrscheinlich für einen Mann verfasst, aber es hat sich kein Name erhalten. Dieses Kopfende gehörte vielleicht dem ursprünglichen Sargkammerinhaber (vgl. Ciampini 2007, 118).

Datierung
(Epochen und Dynastien) » Pharaonische Zeit » Mittleres Reich » 12. Dynastie

Die Särge aus Qau el-Kebir sind, generell gesprochen, bislang ungenügend publiziert. Eine Datierung hängt teilweise mit der Datierung der Gaufürsten von Qau zusammen, deren Reihenfolge noch nicht endgültig geklärt ist. Steindorff datiert die Gaufürsten in der Reihenfolge Wahka I., Ibu und Wahka II. aufgrund von genealogischen und archäologischen Überlegungen in die Zeit von Amenemhet II. bis Amenemhet III., wobei Wahka II. vermutlich durch eine Stele in die Zeit von Amenemhet III. fixiert werden kann. Ibu wäre ein Bruder von Wahka II., sein Grab etwas älter und laut Steindorff sicherlich unter Sesostris III. anzusetzen (Steckeweh – Steindorff 1936, 6–8). Laut Berlev ist diese Chronologie jedoch aus paläographisch-epigraphischen Gründen zu korrigieren und Wahka II. der früheste Gaufürst, unter Amenemhet III. zu verorten, während Wahka I. der jüngste sei und an den Anfang der 13. Dynastie gehöre (Berlev 1994, 292). Das Problem liegt darin, dass nicht zwei, sondern drei Personen mit dem Namen Wahka anzusetzen und die fragmentarischen Quellen anders über die drei Männer namens Wahka zu verteilen sind; jedenfalls kann das Monumentalgrab des Wahka I. nach allem, was über die Grabarchitektur und Blütezeit der Gaufürsten bekannt ist, keinesfalls in die 13. Dynastie gehören. Grajetzki ändert die Steindorffsche Reihenfolge der Gaufürsten und gibt für Ibu eine stilistische Datierung unter Amenemhet II. an, Wahka I. und II. wären dann jünger (Grajetzki 1997, 58, wegen einer unpublizierten Typologie der Grabanlagen von A. Schwab von 1989). Statuen von Ibu in Turin werden stilistisch ebenfalls unter Amenemhet II. bis Sesostris III. datiert (Marochetti 2016, 39, 40). Der Sarg des Ibu (Sauerbier 2007) hat die Außendekoration Typ VI (Palastfassade) von Willems, die entweder ab Sesostris III. (Lapp 1993, 236) oder frühestens zwischen den späten Jahren Amenemhets II. und dem Anfang der Regierung von Sesostris III. belegt ist (Willems 1988, 163–164). Sofern die Positionierung der Grabkammer der Henib im Grab des Ibu sicher ist, würde Ibu einen Terminus ante quem non liefern, d.h. frühestens die Zeit von Amenemhet II. bis Sesostris III. Eine ikonographische und typologische Untersuchung der bislang publizierten Sargfragmente Suppl. 4310 passt zu dieser zeitlichen Einordnung. Sie haben die Palastfassadendekoration auf der Außenseite der beiden Fragmente Suppl. 4310 = CGT 10201–10202 (keine Palastfassade auf Suppl. 4310/1 und 4310/2). Die Innenseitendekoration ist wahrscheinlich jedes Mal Typus H3/F3 von Willems (ornamentale Textzeile, Objektfries, Sargtexte) (Ciampini 2003, Taf. 6–7). Leider sind die Objektfriese ungenügend publiziert, so dass über diesen Weg keine genauere Datierung möglich ist (zwei Register übereinander bei Suppl. 4310 = CGT 10201 sprechen für den „jüngeren“ Typus: Willems 1988, 212–213). Eine charakteristische Auswahl an Sargtextsprüchen auf den Grabkammerwänden passt zu Särgen der Gruppe D aus Deir el-Berscheh (Roccati 1996, 109), die aus der Zeit Sesostris‘ III. oder frühestens Sesostris‘ II. datieren (Willems 1988, 77). Orthographische Überlegungen der Sargtextsprüche führen ebenfalls in die (oder nach der) Mitte der 12. Dynastie (Roccati 1996, 110). Es wird allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Bestattung der Henib später als die Mitte der 12. Dynastie ist und mit der Vergöttlichung des Ibu zusammenhängen könnte, wodurch es attraktiv wurde, sich in einer älteren Grabkammer beim Heiligen bestatten zu lassen (Ciampini 2003, 19; Martellière 2008, 32).

Textsorte
magischer Spruch
Inhalt

Der uns hier interessierende Schlangenspruch 369 steht auf dem Kopfende eines für einen Mann bestimmten Sarges (Suppl. 4310 = CGT 10201). Die Bestimmung als Kopfende geht aus dem Objektfries mit u.a. den sieben heiligen Ölen und der Augenschminke hervor (Ciampini 2003, 16).

Übersicht der Schlangenbeschwörungssprüche auf K1T:
Sargtextspruch 369: Kol. 13–14 (CT V, 31)

Material
Organisch » Holz
Objekttyp
Artefakt » Behälter » Sarg
Technische Daten

Der erhaltene Teil des Kopfendes eines Holzsarges misst 55 × 88 × 5 cm (Höhe × Breite × Dicke), aber sowohl oben als auch unten fehlt ein Holzteil (Ciampini 2003, 15 und Taf. 6). Bei einer Breite von 88 cm ist es möglich, dass dies kein Innensarg ist (so Ciampini 2003), sondern ein Außensarg. Möglicherweise geht die Bestimmung als Innensarg auf den nicht länger existierenden Zusammenhang mit dem Außensarg Suppl. 4310 = CGT 10202 (Breite 103 cm) zurück.

Schrift
Hieroglyphen » Kursivhieroglyphisch

Die Schrift des hier relevanten Textes ist in Kolumnen, von rechts nach links zur Sargvorderseite hin, angeordnet. Er ist in schwarzer Tinte geschrieben, die Überschrift ist in roter Tinte (de Buck 1954, V 31; Ciampini 2003, Taf. 24).

Sprache
Ägyptisch-Koptisch » Ägyptisch » Mittelägyptisch
Bearbeitungsgeschichte

Die Inschriften auf den Särgen wurden für das Sargtextprojekt durch Gardiner und de Buck kopiert (vielleicht nur Suppl. 4310 = CGT 10201 = Lesko 1979, 57) und von de Buck 1954 für Spruch 369 unter der Sigle K1T ediert. Roccati bearbeitete im Jahr 1973 zunächst die Stuckwände und konnte die Herkunft aus Qaw festlegen (Roccati 1974, 162, Nr. 7; Roccati 1989, 178–179) und chronologisch einordnen (Roccati 1996, 109–110). Weil damals noch unpubliziert, konnten die Sargfragmente nicht in den typologischen Studien von Willems (1988, 23: nur Erwähnung) und Lapp berücksichtigt werden (Lapp 1993, 292 nennt die Texte auf der Sargkammer „Qau 4“). Eine Edition der Texte der Grabkammer und von zwei Sargteilen, mit Photos und Übersetzungen, liefert Ciampini (2003). Zwei weitere Sargteile wurden 2007 veröffentlicht (Ciampini 2007), aber es sind noch andere in Turin vorhanden (z.B. von einem Sargdeckel: Roccati 1996, 110), so dass die Sargensembles noch nicht komplett bestimmt sind. Eine Restaurierung der Stuckwände der Grabkammer fand 2018 statt und erbrachte neue Ergebnisse, die noch genauer untersucht werden (Restituzioni 2018, 32–43). Übersetzungen der Sargtextsprüche finden sich u.a. bei Faulkner (1977), Barguet (1986) und Carrier (2004). Stegbauer (2015) segmentiert den Schlangenspruch in Strophen und Verse und kommentiert ihn.

Editionen

- de Buck 1954: A. de Buck, The Egyptian Coffin Texts. V. Texts of Spells 355-471, Oriental Institute Publications 73 (Chicago/Ill 1954), V 31a–e.

- Ciampini 2003: E. M. Ciampini, La sepoltura di Henib (Camera funeraria CGT 7001; pareti di sarcofago CGT 10201-10202), Catalogo del Museo Egizio di Torino. Serie prima: Monumenti e testi, Vol. XI, (Torino 2003).

Literatur zu den Metadaten

- Barguet 1986: P. Barguet, Les textes des sarcophages égyptiens du Moyen Empire (Paris 1986), 327.

- Berlev 1994: O. Berlev, [Review:] H. Willems, Chests of Life. A Study of the Typology and Conceptual Development of Middle Kingdom Standard Class Coffins (Leiden 1988), in: Chronique d’Égypte 69/138, 1994, 291–292.

- Carrier 2004: C. Carrier, Textes des sarcophages du Moyen Empire égyptien. Tome II: spells [355] à [787] (Monaco 2004), 902–903.

- Ciampini 2007: E. M. Ciampini, Two New Coffin Sides from the Tomb of Henib, in: Kaskal. Rivista di storia, ambienti e culture del Vicino Oriente Antico 4, 2007, 115–120.

- Faulkner 1977: R. O. Faulkner, The Ancient Egyptian Coffin Texts. Volume II Spells 355 - 787 (Warminster 1977), 8.

- Grajetzki 1997: W. Grajetzki, Bemerkungen zu den Bürgermeistern (ḥꜣtj-ꜥ) von Qaw el-Kebir im Mittleren Reich, in: Göttinger Miszellen 156, 1997, 55–62.

- Lapp 1993: G. Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie, Studien zur Archäologie und Geschichte Altägyptens 7 (Heidelberg 1993), Kat.-Nr. B1b.

- Lesko 1979: L. H. Lesko, Index of the Spells on Egyptian Middle Kingdom Coffins and Related Documents (Berkeley 1979).

- Marochetti 2016: E. F. Marochetti, Some aspects of the decorative and cult program of Twelfth Dynasty tombs at Qaw el-Kebir, in: L. Hudáková – P. Jánosi – A. Kahlbacher (Hrsg.), Change and Innovation in Middle Kingdom Art, Middle Kingdom Studies 4 (London 2016), 37–46.

- Martellière 2008: M.-D. Martellière, Les tombes monumentales des gouverneurs du Moyen Empire à Qau el-Kébir, in: Egypte, Afrique & Orient 50, 2008, 13–36.

- Restituzioni 2018: Anonymous, Pitture murali della tomba di Henib, in: Restituzioni. Tesori d’arte restaurati 18 (San Paolo 2018), 32–43 (http://restituzioni.marsilioeditori.it/2018/ (14.07.2019)).

- Roccati 1974: A. Roccati, I testi dei sarcofagi di Eracleopoli, in: Oriens Antiquus 13, 1974, 161–197, hier: 162, Nr. 7.

- Roccati 1988: A. Roccati, Religious and Funerary Texts of the 2nd Millennium B.C., in: A. M. Donadoni Roveri (Hrsg.), Egyptian Civilization. Religious Beliefs (Milan 1988), 128–134, hier: 128–131.

- Roccati 1989: A. Roccati, Tomba di Qau el Kebir, in: A. M. Donadoni Roveri (Hrsg.), Dal Museo al Museo. Passato e futuro del Museo Egizio di Torino (Turin 1989), 178–179.

- Roccati 1996: A. Roccati, A Ghost Tomb and a Torn Papyrus with Coffin Texts, in: H. Willems (Hrsg.), The World of the Coffin Texts, Egyptologische Uitgaven 9 (Leiden 1996), 109–113.

- Sauerbier 2007: A. Sauerbier, Der Sarkophag des Ibu aus Qaw el-Kebir, in: Sokar 14, 2007, 66–69.

- Steckeweh – Steindorff 1936: H. Steckeweh – G. Steindorff, Die Fürstengräber von Qâw, Veröffentlichungen der Ernst von Sieglin-Expedition in Ägypten 6 (Leipzig 1936).

- Stegbauer 2015: K. Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen in der ägyptischen Bronzezeit (Borsdorf 2015), 153–154 (Spruch 2 = 369) (doi.org/10.11588/propylaeum.529).

- Willems 1988: H. Willems, Chests of Life. A Study of the Typology and Conceptual Development of Middle Kingdom Standard Class Coffins (Leiden 1988).

Eine vollständige Bibliographie finden Sie hier.

Autoren
Dr. Katharina Stegbauer
Autoren (Metadaten)
Dr. Peter Dils

Übersetzung und Kommentar

CT 369

1. Strophe

[13] Hervorkommender1, Bote des Schu!
Du hast Mäuse/Ratten gefressen!
[Das ist] (aber) der Abscheu [des Osiris]!
[Du hast die Knochen einer] [14] verwesenden [Katze gekaut]!

Nachschrift

Vertreiben einer Schlange aus der Nekropole.

1 prr: Laut C. Leitz, Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Band III. pnbw, Orientalia Lovaniensia Analecta 112 (Leuven/Paris/Dudley, MA 2002), 48, handelt es sich bei prr um einen Schlangennamen, der außer hier nur noch im Grab der Tausret als prr.png belegt ist. Damit entfallen die von Faulkner 1977, 8, Anm. 1, vorgetragenen Schwierigkeiten und Lösungsansätze, insbesondere sein starker Eingriff in den Text. Meine Übersetzung stimmt mit der von Barguet 1986, 326, überein. Faulkner 1977, 8, verbessert den Text zu „Go forth o snake, at the movements of Shu (?)“, bei Carrier 2004 findet sich: „Serpent-pérer des mouvements de Chou.“

Übersetzung nach Stegbauer 2015, 153–154 (Spruch 2 = 369).